Bürgermeister will Straßenmusiker zur Mittagspause zwingen
Dresden - Des einen Leid, des anderen Freud: Seit Jahren diskutiert die Stadt Dresden darüber, wie mit Straßenmusik umzugehen ist. Nun wagt die Verwaltung einen neuen Vorstoß - und möchte die Straßenmusiker zur Mittagspause verdonnern.
Denn mit Ausnahme der Augustusbrücke sollen die Künstler mit ihrem Schaffen zwischen 13 und 15 Uhr künftig ruhen. Das geht aus einer Rathaus-Vorlage zur Änderung der Satzung Straßenkunst hervor.
Diese war nötig geworden, weil die Landesdirektion einen älteren Beschluss vom Juli 2022 als rechtswidrig einstufte.
Für Bürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) ist das Papier, das jetzt in den Gremien zirkuliert, ein Kompromiss zwischen den Interessen genervter Anwohner und der Straßenmusiker.
Kühn: "Vor allem die mit der Ausübung verbundene Lautstärke, insbesondere durch Verstärkeranlagen, wird häufig als Belästigung empfunden und ist Gegenstand vieler Beschwerden. Daher soll eine Mittagspause eingeführt und in ausgewählten Spielbereichen auf Verstärkeranlagen verzichtet werden."
In der neuen Vorlage plant das Rathaus zudem eine Unterscheidung zwischen "Straßenmusik" und "Straßenkunst mit musikalischer Untermalung". Letztere soll unbegrenzt zwischen 9:30 und 22:00 Uhr stattfinden dürfen. Ob sich der neue Vorschlag tatsächlich durchsetzt, entscheidet im März der Stadtrat.
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel, Thomas Türpe