Bombenfund in Dresden: Entschärfung erfolgreich abgeschlossen
Dresden - Nach dem Fund einer 250-Kilogramm schweren Fliegerbombe in Dresden mussten Tausende Anwohner ihre Wohnungen verlassen. Mit der Entschärfung am Fundort Zwickauer Straße/Glauchauer Straße (Plauen) konnte kurz vor 14 Uhr begonnen werden. Nach etwa 30 Minuten war die Bombe entschärft.
Betroffene Anwohner wurden gebeten, den Evakuierungsbereich bis Samstag 9 Uhr zu verlassen!
Kurz vor 14 Uhr dann die Bestätigung durch Feuerwehr-Pressesprecher Michael Klahre, dass die Entschärfung endlich begonnen hat.
Knapp eine halbe Stunde später, Punkt 14.18 Uhr, dann Entwarnung: Die Bombe ist entschärft!
Die Sperrungen werden aufgehoben, die Bewohner können zurück in ihre Wohnungen.
Die 250 Kilogramm schwere Bombe wird nun zur Entsorgung in die zentrale Sammelstelle nach Zeithain gebracht.
Sprengmeister Robert Ludewig erklärt die Entschärfung
Entschärfung der Bombe erfolgreich beendet
Zuvor gab es noch Kontrollen der Sperrzonen, um zu überprüfen, dass alle Bewohner weg sind. Der Evakuierungsbereich wurde komplett abgesperrt, Zufahrtsstraßen dicht gemacht. Auch bei den DVB gab es Fahrplanänderungen.
Die Entschärfung verzögerte sich, da vor allem gehbehinderte Menschen nicht rechtzeitig in Sicherheit waren.
15.000 Dresdner betroffen
Gegen 13.19 Uhr vermeldete die Feuerwehr, dass die Entschärfung noch immer nicht beginnen kann, da "ein nicht gehfähiger Patient durch uns evakuiert werden muss".
Etwa 15.000 Anwohner waren von den Evakuierungsmaßnahmen betroffen. Die Leute zeigten sich kooperativ.
Robert Ludewig entschärfte die Bombe
Laut Klahre, sei man froh, dass der Entschärfungstag auf Samstag verlegt werden konnte, damit keine Schulen und Kitas betroffen sind. Dies hängt allerdings von der Art der Bombe ab.
Die Entschärfung der Bombe nach US-amerikanischer Bauart mit Heckzünder nahm Robert Ludewig (40) vom Kampfmittelbeseitigungs-Dienst Sachsen vor - es war seine 17. Bombe, die er entschärfte.
Die Feuerwehr warnte diesbezüglich auch vor Fake-News im Internet: "Die Bombe muss nicht gesprengt werden! Der Kampfmittelbeseitigungsdienst plant eine reguläre Entschärfung!"
Hunderte Einsatzkräfte vor Ort
Zwei Pflegeeinrichtungen am Rand des Sperrkreises mussten nicht evakuiert werden, sondern wurden zu luftschutzmäßigem Verhalten angeleitet, so die Stadt Dresden.
Für die betroffenen Personen wurden Notunterkünfte und Bus-Shuttles vorbereitet. Etwa 400 Menschen wurden in der Messe untergebracht.
Seit 6.30 Uhr am Morgen liefen die Einsatzmaßnahmen. In der Nacht wurde der Fundort abgesichert, die Bombe abgedeckt.
"Neben Einsatzkräften von Feuerwehr und Rettungsdiensten sind 385 Polizisten im Einsatz", so die Beamten am Samstagvormittag.
Notunterkünfte stehen bereit
Seit 7 Uhr morgens standen Notunterkünfte in der Messe Dresden zur Verfügung. Ebenfalls ab 7 Uhr wurden Busse eingesetzt, um betroffene Anwohner in die Messe zu bringen.
Für weitere Infos steht das Bürgertelefon unter der Rufnummer 0351/4887666 bereit. Dort war bis Freitagnacht 0 Uhr und am Samstagmorgen ab 6 Uhr jemand erreichbar.
Auswirkungen auf den Dresdner Hauptbahnhof
Auch für den Dresdner Hauptbahnhof gab es Auswirkungen. Während der Sperrung verkehrten keine Züge.
Aufgrund des Bombenfunds konnte das Dampfloktreffen nicht wie geplant 10 Uhr starten.
Dresdner Polizei musste die Nossener Brücke zwischenzeitlich sperren
Zunächst wurde am Freitag der Fund eines verdächtigen Gegenstandes gemeldet. Dieser war gegen 13 Uhr bei Bauarbeiten an der Zwickauer Straße/Ecke Glauchauer Straße gefunden worden, also in der Nähe der Nossener Brücke.
Die Behörde sperrte deshalb vorerst den unmittelbaren Bereich ab, wie sie mitteilte. Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes wurden angefordert.
Noch am Nachmittag bestätigten die Ordnungshüter, dass der Sperrkreis um den Fundort erweitert wurde.
"Von der Sperrung betroffen ist neben der Zwickauer Straße und der Glauchauer Straße nun auch die Nossener Brücke. Autofahrer werden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren. Der Nahverkehr wird umgeleitet. Der Bahnverkehr ist von der Sperrung aktuell nicht betroffen", so die Polizeidirektion Dresden gegen 15.30 Uhr.
Wenig später konnte auch die Buslinie 61 nicht weiter über die Nossener Brücke fahren. Die Brücke wurde allerdings am späten Nachmittag wieder für den Verkehr freigegeben.
Erstmeldung am 14. April, 14.48 Uhr, zuletzt aktualisiert am 15. April, 14.27 Uhr.
Titelfoto: xcitepress/Benedict Bartsch