Blitz-Drama am Elbufer! Zeugin schildert: "Ihre Hautfarbe war blau, Augen traten hervor"

Dresden - Am Dienstagabend nach der Tragödie sitzt der Schock noch tief: Vida Rezaei (36) war da, als der Blitz am Elbufer in Dresden einschlug. Sie sah die blau verbrannten Leiber der schwerverletzten Männer (27, 30) mit eigenen Augen. TAG24 schilderte sie eindrücklich ihre Erlebnisse.

Dem Lachen folgt Entsetzen: Augenzeugin Vida Rezaei (36, l.) saß, in eine Decke gehüllt, mit ihrem Bruder Nima unter einem Baum, als der Blitz einschlug.
Dem Lachen folgt Entsetzen: Augenzeugin Vida Rezaei (36, l.) saß, in eine Decke gehüllt, mit ihrem Bruder Nima unter einem Baum, als der Blitz einschlug.  © Montage: privat (2)

"Ich bin gesund, aber dieser Vorfall hat uns schockiert", so die gebürtige Iranerin. Mit etwa 40 Leuten feierte sie an diesem Pfingstmontag den Geburtstag eines Freundes, der später auch den Notruf wählte.

Als es zu regnen begann, suchten sie Schutz unter den Bäumen des Rosengartens. Kaum zehn Minuten später donnerte der Blitz keine 50 Meter neben ihnen in die Radler-Gruppe.

Rezaei kann es immer noch nicht fassen: "Die beiden Männer waren so schlimm verletzt, ihre Hautfarbe war blau. Die Augen traten hervor, sie hatten einen Herzstillstand erlitten und atmeten nicht mehr", erinnert sich die Augenzeugin.

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"Der Zustand eines der Männer war viel schlimmer und es schien, dass der Blitz zuerst ihn traf, dann waren auch die anderen betroffen." Als sich sein Zustand zudem verschlechterte, habe sie ihn "künstlich beatmet, mein Bruder gab derselben Person eine Herzmassage."

Es sei sehr traurig gewesen, die beiden Männer in diesem Zustand zu sehen. "Als ich dort ankam und sie sah, war ich zutiefst traurig und fing an zu weinen."

Die Gruppe hatte sich eigentlich zu einer Geburtstagsfeier am Elbufer getroffen. Sie endete jedoch in einem Horror-Erlebnis.
Die Gruppe hatte sich eigentlich zu einer Geburtstagsfeier am Elbufer getroffen. Sie endete jedoch in einem Horror-Erlebnis.  © privat

Augenzeugin vom Blitzeinschlag in Dresden berichtet: "Wir fühlten den Tod ganz nah"

Laut Rezaei habe auch ein unbekannter Mann Erste Hilfe geleistet, ehe die Rettungskräfte eintrafen. "Vielleicht hat es vom Blitzeinschlag bis zum Eintreffen des Krankenwagens vier oder fünf Minuten gedauert." Der Gesundheitszustand der Männer blieb bis Redaktionsschluss unbekannt. "Heute bin ich ins Krankenhaus und habe mich nach ihnen erkundigt", so Rezaei am Dienstag. Sie habe den Mann, "dem es schlechter ging und der nicht atmete", aber nicht gefunden.

Neben den Männern hätten am Montag auch zwei Damen gelegen, die nicht laufen konnten und gesagt hatten, sie könnten ihre Beine nicht spüren. "Es war ein sehr bitterer und schwieriger Moment", betont die Augenzeugin gegenüber TAG24. "Nach diesem Vorfall standen alle Freunde unter Schock und wir fühlten den Tod ganz nah."

Der Schock wird sie wohl auch noch eine ganze Weile lang begleiten: "Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so schwer verletzt war, nicht einmal in Filmen!" Die 36-Jährige sagt, dass sie in Gedanken bei den Verletzten sei.

Titelfoto: Montage: privat (2)

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