Bis zu 1366,67 Euro pro Jahr: Werden Parkplätze in der Neustadt bald teurer?
Dresden - Ist Parken in Dresden zu billig? Die Dissidenten im Stadtrat beantworten das mit einem eindeutigen "Ja".
Nachdem sie bereits Anfang des Jahres einen Antrag eingebracht haben, um das Anwohnerparken deutlich zu verteuern, demonstrierten sie am gestrigen Freitag anlässlich des internationalen "Parking Day". Übrigens gemeinsam mit Piraten und Jusos.
Dabei wurden an der Kreuzung Louisenstraße/Kamenzer Straße Autos verbannt und die Parkplätze zum gemütlichen Beisammensein genutzt.
"Für wenigstens einen Tag erobern wir uns den Platz zurück und verwandeln Parkraum in Lebensraum", sagt "Dissident" Martin Schulte-Wissermann (51, Piraten).
Dabei soll es aber nicht bleiben. Denn die Parkplätze werden aus Sicht der Fraktion an Anwohner "zu einem Spottpreis verschleudert".
Eine Verzehnfachung der Gebühren also durchaus denkbar!
So kostet Anwohnerparken derzeit 30 Euro pro Jahr oder 50 Euro für zwei Jahre. Tatsächlich sei ein normal großer Parkplatz in der Neustadt aber 1000 Euro pro Jahr wert.
Anhand von Kriterien wie dem Bodenwert, der Lage und der Größe des Parkplatzes haben die Dissidenten Berechnungen angestellt, nach denen das Anwohnerparken zwischen 272,31 Euro und 1366,67 Euro pro Jahr kosten müsste.
Eine Verzehnfachung der Gebühren wäre also durchaus denkbar.
Dazu müsste der Stadtrat der Idee allerdings zustimmen. Dorthin hat es der Antrag nach acht Monaten aber noch nicht geschafft. Er hängt immer noch im Bauausschuss fest. Dort stehe er zwar immer auf der Tagesordnung, werde aber nie behandelt, kritisiert Schulte-Wissermanns Fraktionskollege Johannes Lichdi (58, Grüne).
Solange das so ist, haben Dresdens Autofahrer also erstmal nichts zu befürchten ...
Titelfoto: Thomas Türpe