Bis zu 1366,67 Euro pro Jahr: Werden Parkplätze in der Neustadt bald teurer?

Dresden - Ist Parken in Dresden zu billig? Die Dissidenten im Stadtrat beantworten das mit einem eindeutigen "Ja".

Parkende Autos sind einigen in der Neustadt ein Dorn im Auge.
Parkende Autos sind einigen in der Neustadt ein Dorn im Auge.  © Thomas Türpe

Nachdem sie bereits Anfang des Jahres einen Antrag eingebracht haben, um das Anwohnerparken deutlich zu verteuern, demonstrierten sie am gestrigen Freitag anlässlich des internationalen "Parking Day". Übrigens gemeinsam mit Piraten und Jusos.

Dabei wurden an der Kreuzung Louisenstraße/Kamenzer Straße Autos verbannt und die Parkplätze zum gemütlichen Beisammensein genutzt.

"Für wenigstens einen Tag erobern wir uns den Platz zurück und verwandeln Parkraum in Lebensraum", sagt "Dissident" Martin Schulte-Wissermann (51, Piraten).

Dresden: Schafft es dieser junge Sachse in den Bundestag?
Dresden Schafft es dieser junge Sachse in den Bundestag?

Dabei soll es aber nicht bleiben. Denn die Parkplätze werden aus Sicht der Fraktion an Anwohner "zu einem Spottpreis verschleudert".

Aktuell kostet ein solcher Anwohnerparkausweis 30 Euro pro Jahr. Für die Dissidenten ist das zu billig.
Aktuell kostet ein solcher Anwohnerparkausweis 30 Euro pro Jahr. Für die Dissidenten ist das zu billig.  © Thomas Türpe

Eine Verzehnfachung der Gebühren also durchaus denkbar!

Die Parkgebühren sind schon stark gestiegen. Das könnte beim Anwohnerparken auch drohen.
Die Parkgebühren sind schon stark gestiegen. Das könnte beim Anwohnerparken auch drohen.  © picture alliance/dpa

So kostet Anwohnerparken derzeit 30 Euro pro Jahr oder 50 Euro für zwei Jahre. Tatsächlich sei ein normal großer Parkplatz in der Neustadt aber 1000 Euro pro Jahr wert.

Anhand von Kriterien wie dem Bodenwert, der Lage und der Größe des Parkplatzes haben die Dissidenten Berechnungen angestellt, nach denen das Anwohnerparken zwischen 272,31 Euro und 1366,67 Euro pro Jahr kosten müsste.

Eine Verzehnfachung der Gebühren wäre also durchaus denkbar.

Dresden: Terrassenufer teilweise wieder frei: Wo Autofahrer jetzt lang dürfen
Dresden Terrassenufer teilweise wieder frei: Wo Autofahrer jetzt lang dürfen

Dazu müsste der Stadtrat der Idee allerdings zustimmen. Dorthin hat es der Antrag nach acht Monaten aber noch nicht geschafft. Er hängt immer noch im Bauausschuss fest. Dort stehe er zwar immer auf der Tagesordnung, werde aber nie behandelt, kritisiert Schulte-Wissermanns Fraktionskollege Johannes Lichdi (58, Grüne).

"Dissident" Martin Schulte-Wissermann (51, Piraten) will Parkraum zu Lebensraum machen.
"Dissident" Martin Schulte-Wissermann (51, Piraten) will Parkraum zu Lebensraum machen.  © Thomas Türpe
Auch Nico (23) und Melanie (50) von der Letzten Generation haben mitdemonstriert.
Auch Nico (23) und Melanie (50) von der Letzten Generation haben mitdemonstriert.  © Thomas Türpe

Solange das so ist, haben Dresdens Autofahrer also erstmal nichts zu befürchten ...

Titelfoto: Thomas Türpe

Mehr zum Thema Dresden: