TU-Wahrzeichen mit Turm: Millionen-Sanierung für den Beyer-Bau

Dresden - Der Beyer-Bau mit weithin sichtbarem Observatorium ist eines der bekanntesten Gebäude der TU Dresden. Für 60 Millionen Euro wird der als Experimentalbau errichtete Hochschulkomplex aktuell saniert. Auch für die Kuppel samt Observatorium gibt es Pläne.

Der Beyer-Bau prägt das Gesicht von Uni und Südvorstadt.
Der Beyer-Bau prägt das Gesicht von Uni und Südvorstadt.  © Christian Juppe

"Es ist mit das Wahrzeichen unseres Campus. Wer vom Bahnhof her kommt, kann gar nicht am Turm vorbeisehen. Das historische Gewicht ist nicht hoch genug einzuschätzen", sagt TU-Rektorin Ursula Staudinger (52).

Schwierigkeiten bei der Sanierung bereitet jedoch der als "experimentierfreudig" geltende Architekt des 1913 erbauten Baus.

"Martin Dülfer hat bereits Stahlbeton eingesetzt. Doch dafür gab es damals keine Vorgaben. Wir haben es mit einem Versuchsbau zu tun, der umfangreiche Belastungsproben im Vorfeld erforderte", sagt Elke Mühlbauer (62) vom Staatsbetrieb SIB.

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Dresden Baustellen Am Wochenende: Letzte Sperrung am Fetscherplatz - Diese Linien werden umgeleitet

Gleichzeitig steht das Uni-Wahrzeichen unter Denkmalschutz. "Wir konnten also nicht alles rausreißen, was uns suspekt vorkam", so die Bauchefin.

Das Dach muss dennoch nach historischem Vorbild neu aufgebaut werden, einige Decken wurden erneuert, andere konnten erhalten werden.

Dieser Hörsaal wird modern gestaltet. Wandfarben und Holztüren orientieren sich hingegen streng am alten Vorbild.
Dieser Hörsaal wird modern gestaltet. Wandfarben und Holztüren orientieren sich hingegen streng am alten Vorbild.  © H.F.Z. Architekten ARGE Beyer-Bau

Gebaut wird auch am 40 Meter hohen Turm

Der 40 Meter hohe Turm steht komplett frei im Beyer-Bau. So sollen Erschütterungen im Observatorium verhindert werden.
Der 40 Meter hohe Turm steht komplett frei im Beyer-Bau. So sollen Erschütterungen im Observatorium verhindert werden.  © Christian Juppe

Was möglich ist, wird – wie der alte Linoleum-Fußboden – historisch exakt wiederkommen. Einbauschränke aus Holz werden erhalten. Der Beton-Stuck an den Decken wird restauriert. Zwei historische Hörsäle werden saniert.

Gearbeitet wird auch am im Gebäude komplett freistehenden 40 Meter hohen Turm. Aktuell wird ein Schwerlastgerüst aufgestellt, damit die alte Kuppel abgenommen und neu aufgebaut werden kann.

Der historische Refraktor wird bei Jenoptik restauriert, ein weiteres Gerät folgt.

"Das historische Gewicht ist nicht hoch genug einzuschätzen", sagt TU-Rektorin Ursula Staudinger (52) über das Uni-Gebäude.
"Das historische Gewicht ist nicht hoch genug einzuschätzen", sagt TU-Rektorin Ursula Staudinger (52) über das Uni-Gebäude.  © Christian Juppe

Ab 2024 soll der Beyer-Bau die Fakultät Bauingenieurwesen und die Arbeitsgruppe Astronomie, die den Turm nutzen wird, beherbergen.

Titelfoto: Christian Juppe

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