Südumfahrung Pirna: Wieso wird Sachsens Mega-Baustelle immer teurer?
Dresden/Pirna - Sachsens teuerstes Straßenbauprojekt: Die Südumfahrung Pirna bei Dresden ist seit August 2017 in Bau und so langsam, aber sicher mutiert die "B172n" zu einem Projekt der Superlative. Vor allem in puncto Kosten und Bauzeit.
An der 3,8 Kilometer langen Südumfahrung Pirna werkeln seit August 2017 die Bauarbeiter. Damals gab Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (49, SPD) den offiziellen Startschuss. Fünf Jahre Zeit würde die Fertigstellung der B172n benötigen, rechneten zu Beginn die Planer der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH).
"Der westliche Teilabschnitt vom Autobahnzubringer bis zur Zehistaer Straße wurde im Dezember 2022 freigegeben. Die Gesamtfertigstellung soll 2026 erfolgen", teilt nun ein DEGES-Sprecher auf Anfrage mit.
Bei seiner ersten Kalkulationen veranschlagte das Unternehmen Baukosten in Höhe von 97 Millionen Euro. Davon spricht allerdings längst keiner mehr. Inzwischen schätzt die Bauleitung, dass es eine üppige Verdopplung der Kosten geben wird.
"Gemäß der aktuellen Kostenhochrechnung ist von Gesamtkosten in Höhe von circa 230 Millionen Euro auszugehen", erklärt der Sprecher.
Damit hat sich die Südumfahrung den Titel "Sachsens teuerste Baustelle" verdient.
Bauherren erklären: Darum wird Pirnas Südumfahrung doppelt so teuer
Doch woher kommen diese massiven Kostensteigerungen? Die Antwort der DEGES fällt dazu denkbar knapp aus. "Die Kostensteigerung ist insbesondere auf die drastische Preisentwicklung im Bauwesen zurückzuführen", so die DEGES.
Gegenwärtig konzentrieren sich die Bauarbeiten auf die Gottleubatalbrücke - das ingenieurtechnisch anspruchsvollste Bauwerk im Zuge der Ortsumgehung Pirna. Die neue Brücke quert mit 916 Metern Länge und in einer Höhe von bis zu 70 Metern das Flusstal der Gottleuba.
Sie befindet sich zwischen dem westlich gelegenen Kohlberg und dem östlichen bewaldeten Talhang, der sogenannten Viehleite.
Titelfoto: Marko Förster