Staufalle Körnerplatz: Warum sind so wenige Arbeiter auf der Baustelle?

Dresden - Autofahrer und Anwohner am Körnerplatz in Dresden-Loschwitz rollen mit den Augen: Seit Anfang August tauscht die SachsenEnergie zusammen mit Partnerunternehmen vor Ort altes Rohrwerk aus. Wegen einer fehlenden Spur führt das in den Morgenstunden zu nervigen Staus, erinnert an die Situation beim Verkehrsexperiment im April. Doch warum arbeiten dort nur so wenige Menschen?

Baustelle und Spurenwegfall machen den Körnerplatz derzeit nervenaufreibend.
Baustelle und Spurenwegfall machen den Körnerplatz derzeit nervenaufreibend.  © Holm Helis

Wer derzeit unter blauem Himmel am Café "Arabusta" gemütlich seinen Latte Macchiato schlürfen will, der schaut auf Bauzäune.

Immerhin: Die beliebte Kaffeestube ist erreichbar! Diese Gewissheit hatten andere Anlieger, auch wegen fehlender Information, nicht.

Die Bewohner des schattigen Körnerwegs wurden zwar im Vorfeld angeschrieben, waren zunächst aber dazu verdammt, erst nach dem Feierabend auf der Baustelle mit dem Auto zu ihrem Grundstück zu gelangen. "Bei uns haben sich dann Menschen beschwert", erklärte Bauüberwacher Thomas Vollstädt (62).

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Mit der Stadt wurde zügig eine Lösung gefunden: Die Anwohner des Körnerwegs fahren nun über den Loschwitzer Wiesenweg unter dem Blauen Wunder hindurch, haben so Anschluss an das Verkehrsnetz.

Müssen trotz der Hitze und des Ärgers Ruhe bewahren: Bauüberwacher Thomas Vollstädt (62, l.) und Daniel Gerber (45), Ingenieur in der Bauoberleitung.
Müssen trotz der Hitze und des Ärgers Ruhe bewahren: Bauüberwacher Thomas Vollstädt (62, l.) und Daniel Gerber (45), Ingenieur in der Bauoberleitung.  © Holm Helis
Radfahrer müssen sich am Aufgang des Körnerwegs durch ein Bauzaun-Nadelöhr manövrieren.
Radfahrer müssen sich am Aufgang des Körnerwegs durch ein Bauzaun-Nadelöhr manövrieren.  © Holm Helis
Von der Schillerstraße aus ist die Durchfahrt erst ab dem 16. September wieder möglich.
Von der Schillerstraße aus ist die Durchfahrt erst ab dem 16. September wieder möglich.  © Holm Helis

Bauarbeiten in Loschwitz dauern bis Mai 2025 voraussichtlich an.

Keinen Anschluss bietet weiterhin die Schillerstraße.

Sie bleibt am Körnerplatz planmäßig bis zum 16. September gesperrt, ist ab dann von oben nach unten befahrbar. Das werde dann auch die Grundstraße entlasten, sagte Bauoberleiter Daniel Gerber (45).

Dass an der derzeitigen Baustelle immer nur zwei bis drei Fachleute werkeln, hängt mit den Vorarbeiten zusammen. Die Maloche muss für Absprachen und Prüfungen immer wieder unterbrochen werden. "Dann ist eben mal ein Tag Ruhe", so Vollstädt.

In der kommenden Woche nimmt das Geschehen dann an Fahrt auf. Am Mittwoch werden die neuen Gasleitungen von einem Montage-Team mit einem Kran eingeschoben und verbunden. Sie sind in die Jahre gekommen: Ein Großteil der alten Rohre stammt aus den 1940er-Jahren.

Bis Mai 2025 werden die Arbeiten in Loschwitz an verschiedenen Abschnitten andauern.

Titelfoto: Montage: Holm Helis

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