Sachsen-Franken-Magistrale: Böse Überraschung sorgt für Verzögerung und Mehrkosten
Dresden - Mit den seit November 2020 laufenden Arbeiten am Haltepunkt Dresden-Plauen will die Deutsche Bahn (DB) eine Modernisierungs-Lücke auf der Ausbaustrecke "Sachsen-Franken-Magistrale" schließen. Doch im Baugrund lag eine böse Überraschung verborgen. Diese führt zu monatelangen Verzögerungen und Mehrkosten in Millionenhöhe.
Seit 160 Jahren besteht die Magistrale (288 Kilometer), führt von Hof nach Leipzig und Dresden über die Gabelung in Werdau. Mit der Elektrifizierung und Modernisierung der Strecke will die DB schnellere Verbindungen schaffen.
Doch auf dem Teilabschnitt in Dresden-Plauen (S3, RB 30 nach Chemnitz und Zwickau) stießen die Arbeiter jetzt im wahrsten Sinne des Wortes ungeplant auf Granit - trotz mehrerer Boden-Gutachten im Vorfeld!
"Wegen des nicht bohrbaren Granits musste die Ausführung der Tiefgründungen der Brücke Altplauen und der angrenzenden neuen Stützwand geändert werden", erklärt DB-Projektleiter Ralf Richter (45).
Gesamtkosten: 36 Millionen Euro
Der Wechsel von rund 100 Bohrpfählen führt zum Verzug von rund einem halben Jahr und Mehrkosten in Höhe von vier Millionen Euro (Gesamtkosten damit: 36 Millionen Euro).
Bis Dezember soll nun der Haltepunkt Plauen (neues Dach, Aufzug, Treppe) mit der neuen Stahlbetonrahmen-Brücke "Altplauen" fertig werden.
Gleiches gilt für die Bahn-Brücken Würzburger Straße und Bienertstraße, die ebenfalls erneuert werden.
Im Dezember soll auch das erste Gleis nach Werdau am Bahnhof Plauen freigegeben werden, das zweite Gleis folgt im Juni 2023.
Alle Arbeiten sollen bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Dank eines Interimsgleises für den laufenden Zugverkehr bleibt der Haltepunkt Plauen wie bislang für Reisende geöffnet.
Titelfoto: Montage: Norbert Neumann (2)