Sachsen-Franken-Magistrale: Böse Überraschung sorgt für Verzögerung und Mehrkosten

Dresden - Mit den seit November 2020 laufenden Arbeiten am Haltepunkt Dresden-Plauen will die Deutsche Bahn (DB) eine Modernisierungs-Lücke auf der Ausbaustrecke "Sachsen-Franken-Magistrale" schließen. Doch im Baugrund lag eine böse Überraschung verborgen. Diese führt zu monatelangen Verzögerungen und Mehrkosten in Millionenhöhe.

Erklärt die Arbeiten: DB-Projektleiter Ralf Richter (45) am Bahnsteig.
Erklärt die Arbeiten: DB-Projektleiter Ralf Richter (45) am Bahnsteig.  © Norbert Neumann

Seit 160 Jahren besteht die Magistrale (288 Kilometer), führt von Hof nach Leipzig und Dresden über die Gabelung in Werdau. Mit der Elektrifizierung und Modernisierung der Strecke will die DB schnellere Verbindungen schaffen.

Doch auf dem Teilabschnitt in Dresden-Plauen (S3, RB 30 nach Chemnitz und Zwickau) stießen die Arbeiter jetzt im wahrsten Sinne des Wortes ungeplant auf Granit - trotz mehrerer Boden-Gutachten im Vorfeld!

"Wegen des nicht bohrbaren Granits musste die Ausführung der Tiefgründungen der Brücke Altplauen und der angrenzenden neuen Stützwand geändert werden", erklärt DB-Projektleiter Ralf Richter (45).

Hier stießen die Arbeiter unverhofft auf Granit im Boden, was zu Verzögerungen und Mehrkosten führt.
Hier stießen die Arbeiter unverhofft auf Granit im Boden, was zu Verzögerungen und Mehrkosten führt.  © Norbert Neumann

Gesamtkosten: 36 Millionen Euro

Die Großbaustelle der Deutschen Bahn am Haltepunkt Plauen. Im Vordergrund die in Bau befindliche neue Stahlbetonrahmen-Brücke "Altplauen".
Die Großbaustelle der Deutschen Bahn am Haltepunkt Plauen. Im Vordergrund die in Bau befindliche neue Stahlbetonrahmen-Brücke "Altplauen".  © Norbert Neumann

Der Wechsel von rund 100 Bohrpfählen führt zum Verzug von rund einem halben Jahr und Mehrkosten in Höhe von vier Millionen Euro (Gesamtkosten damit: 36 Millionen Euro).

Bis Dezember soll nun der Haltepunkt Plauen (neues Dach, Aufzug, Treppe) mit der neuen Stahlbetonrahmen-Brücke "Altplauen" fertig werden.

Gleiches gilt für die Bahn-Brücken Würzburger Straße und Bienertstraße, die ebenfalls erneuert werden.

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Im Dezember soll auch das erste Gleis nach Werdau am Bahnhof Plauen freigegeben werden, das zweite Gleis folgt im Juni 2023.

Die Arbeiten laufen aktuell am Unterbau, dem Übergang zwischen späterer Brücke und Erde.
Die Arbeiten laufen aktuell am Unterbau, dem Übergang zwischen späterer Brücke und Erde.  © Norbert Neumann
Im Dezember soll der neue Haltepunkt begehbar sein. Aktuell rollt der Zugverkehr über ein Interimsgleis.
Im Dezember soll der neue Haltepunkt begehbar sein. Aktuell rollt der Zugverkehr über ein Interimsgleis.  © Norbert Neumann
So soll der Haltepunkt Plauen nach Bauende aussehen.
So soll der Haltepunkt Plauen nach Bauende aussehen.  © Visualisierung: Deutsche Bahn AG/weitere Bearbeitung INTER OFFICE GmbH

Alle Arbeiten sollen bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Dank eines Interimsgleises für den laufenden Zugverkehr bleibt der Haltepunkt Plauen wie bislang für Reisende geöffnet.

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann (2)

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