Noch für Jahre eine Baustelle: So läuft der Umbau vom Dresdner Rathaus
Dresden - Während am Dresdner Ferdinandplatz das neue Verwaltungszentrum in die Höhe wächst, sind auch auf der anderen Straßenseite des Külz-Rings rege Bauarbeiten im Gange. Das Rathaus wird saniert - und das Stück um Stück. Das ist der aktuelle Stand der Arbeiten.
Vorab: Bis das Rathaus komplett saniert sein wird, werden noch einige Jahre vergehen. Als "ambitioniertes, aber realistisches Ziel" nennt Kay Ullmann (45), Projektleiter im Hochbauamt, die Jahresmitte 2029.
Während man die Sanierung der Dächer und meisten Fassaden schon im Sommer 2024 abschließen will, geht es mit der Sanierung der Innenräume erst 2026 so richtig los. Von denen sind ein Drittel schon fertig, der Rest folgt ab dann.
Doch zurück zum aktuellen Baugeschehen: Aktuell laufen dringend notwendige Maßnahmen zur sogenannten Verkehrssicherheit.
Damit die Ziegel nicht ihren Ort auf dem Dach verlassen, werden diese beispielsweise ausgetauscht.
Die dafür aufgestellten Gerüste nutzen die Bauleute gleich, um die Natursteinfassaden zu sanieren oder Fenster zu tauschen.
Dieses Problem stellt die Rathaus-Bauer vor eine große Herausforderung
Auch der Blitzschutz wird erneuert und überall da, wo das geöffnete Dach von Nutzen sein kann, werden gleich noch die in die Jahre gekommenen technischen Anlagen (z. B. für die Belüftung) getauscht. Das alles passiert in drei Bauabschnitten, damit im Rathaus noch gearbeitet werden kann.
Im Gebäude selbst ist das Thema Brandschutz eine "gigantische Herausforderung", wie Ullmann mehrfach betont. Materialproben werden genommen, neuer Brandschutzputz aufgetragen und Brandmauern eingezogen. Auch die Trinkwasserversorgung wurde optimiert.
Gebaut wurde das Neue Rathaus, so sein voller Name, in den Jahren von 1905 bis 1910. Zu dieser Zeit war Dresden enorm gewachsen und ein neues Verwaltungsgebäude nötig.
Im Krieg wurde das Haus schwer beschädigt und in den Folgejahren Stück um Stück wieder aufgebaut. Kompromisse bestimmten die Szenerie und viele Architekturdetails gingen verloren.
"Das Neue Rathaus Dresden ist als Denkmal des Wiederaufbaus nach dem Krieg zu erhalten, denn es ist in seinem Erscheinungsbild wesentlich von dieser Epoche geprägt. Vor allem an den Fassaden lassen sich die zeitlich verschiedenen Phasen des Wiederaufbaus ablesen. Sie zeugen vom unterschiedlichen Umgang mit der beschädigten Bausubstanz", beschreibt es die Stadt.
Nebenbei: Alle Infos zur Wiedereröffnung des Rathausturms!
Titelfoto: Thomas Türpe