Neuer Tunnel kommt: SachsenEnergie gräbt riesiges Loch an Nossener Brücke

Dresden - Der geplante Neubau der Nossener Brücke soll breiter ausfallen als das bestehende Bauwerk. Darum ist kein Platz mehr für eine parallel verlaufende Medienbrücke der SachsenEnergie mit Fernwärmeleitungen. Als Ersatz baut der Versorger nun einen neuen Tunnel, will sich mit einer 100 Tonnen schweren Bohrmaschine durchs Erdreich graben.

Über 5000 Tonnen Gestein holten Bagger bereits aus dieser 19 Meter tiefen Bohrpfahlgrube (14 Meter Durchmesser). Darin wird eine Bohrmaschine (100 Tonnen schwer) eingesetzt, die dann einen 280 Meter langen Tunnel (auch Düker genannt) für Fernwärmeleitungen gräbt.  © Norbert Neumann

Die Bau-Vorbereitungen neben der Nossener Brücke starteten bereits im Sommer vergangenen Jahres. Bagger arbeiteten sich in den letzten Wochen 19 Meter tief ins Erdreich (ehemaliges Weißeritz-Flussbett) vor, schaufelten rund 5000 Tonnen Sandstein und Schotter heraus.

"19 Meter sind geschafft, einen Meter müssen wir noch", sagt SachsenEnergie-Projektleiter Ulrich Fürst (54). Um zügig voranzukommen, finden einige Arbeiten dazu bis Ende Mai auch am Wochenende und nachts statt. "Viel hört man aber nicht", sagt Fürst mit Blick auf Anwohner.

Im Juli soll dann die tonnenschwere Bohrmaschine mittels Kränen eingehoben werden. An der hängt ein Schneidrad (vier Meter Durchmesser), das sich angetrieben von Hydraulikpressen durchs Erdreich knabbert.

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Von der Baugrube nahe des Heizkraftwerks bis zur Zwickauer Straße, wo aktuell eine Baustelle für die zweite Baugrube eingerichtet wird, sind es rund 280 Meter. Bis zu neun Meter schafft der gewaltige Bohrer pro Tag, dahinter werden Stahlbetonrohre eingepresst.

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Zwischen Baugrube (nahe Fabrikstraße) und Nossener Brücke befindet sich auch die bestehende Medienbrücke (verläuft parallel zur Nossener Brücke über die Bahngleise), die ersetzt werden muss. Die zweite Baugrube entsteht auf der anderen Seite der Gleise an der Zwickauer Straße.  © Norbert Neumann
Bauleiterin Karin Heinritz (27) und Projektleiter Ulrich Fürst (54) erklären den Tunnelbau.  © Norbert Neumann

Fertig im Herbst 2026

Bis Ende Mai wird auch nachts gebaggert.  © Norbert Neumann

So entsteht ein drei Meter hoher begehbarer Tunnel, auch Düker genannt, durch den Leitungen für Fernwärme, Strom und Internet verlaufen sollen. Im Herbst 2026 soll alles fertig werden, die Gesamtkosten betragen rund 17 Millionen Euro.

Anders als die bestehende Medienbrücke, die im Zuge des Neubauprojektes Nossener Brücke (noch fehlen allerdings Fördermittel des Bundes) abgerissen werden soll, ist die Düker-Lösung mit unterirdischen Rohren laut Fürst optimal für die Versorgungssicherheit.

Auch an der Marienbrücke quert ein solcher Düker die Elbe. Um das Leitungsprovisorium auf der Augustusbrücke abzulösen, wird auch eine Düker-Variante geprüft, das Ergebnis steht noch aus.

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