Naturschutz-Ärger im Dresdner Osten! Verkehr soll durch Alten Elbarm rollen
Dresden - Wohin nur mit dem Verkehr? Wenn das letzte Teilstück der Ostmagistrale zwischen Tolkewitz und Laubegast zur Baustelle wird, müssten täglich Tausende Fahrzeuge umgeleitet werden. Die Stadt hat dafür eine Idee, die bei den Anwohnern auf wenig Gegenliebe stößt.
Sie haben deshalb eine Petition gestartet, die bereits über 1100 Mal unterzeichnet wurde. Konkret geht es um den Abschnitt der Wehlener bzw. Österreicher Straße zwischen Schlömilchstraße und Leubener Straße, der anderthalb Jahre lang saniert werden soll.
In dieser Zeit sollen Autos und Lkw sowie die Busse des Schienenersatzverkehrs (Linien 4 und 6) nach dem Willen der Stadt mitten durch die Wohngebiete und durchs Landschaftsschutzgebiet "Alter Elbarm" rollen.
"Irrsinn", nennen das die Anwohner von der Bürgerinitiative "Freundeskreis Tolkewitz", die die Petition gestartet haben. "Wir Anwohner erwarten, dass die notwendigen Umleitungsverkehre auf Sammel- und Hauptstraßen geführt werden", schreiben sie.
Die Alternative über Marienberger, Bodenbacher und Salzburger Straße wäre allerdings deutlich länger.
Stadtrat Peter Krüger unterstützt die Initiative
Aber nicht nur der Verkehr vor der eigenen Haustür stört die Anwohner, sondern auch die Straße durch den Flutgraben.
"Kleingärten mussten weichen und nun wird eine Straße auf einem Damm gebaut", ärgern sie sich. Der Alte Elbarm ist außerdem ein Landschaftsschutzgebiet, in dem fast 40 Prozent der im Stadtgebiet brütenden Vogelarten und zahlreiche Fledermausarten vorkommen.
Unterstützt wird die Initiative von Stadtrat Peter Krüger (60, CDU), der bereits vor Jahren eine Unterschriftensammlung durchgeführt und dem Rathaus übergeben hat:
"Trotzdem hat bislang niemand das Gespräch mit den Anwohnern gesucht. Das ist ein starkes Stück."
Ob die Pläne der Stadt so genehmigt werden, entscheidet derzeit die Landesdirektion.
Titelfoto: Holm Helis/Steffen Füssel