Zoff um Dresdens schlimmste Straße: Wann wird endlich gebaut?

Von Hermann Tydecks, Jakob Anders

Dresden - Ärger um Dresdens schlimmste Holperpiste im Süden. Schon vor einem Jahrzehnt hatte der Stadtrat die grundhafte Sanierung der Gostritzer Straße beschlossen - im März vergangenen Jahres sogar auf den Ausbau von Radwegen verzichtet, damit es auf der wichtigen Verkehrsachse endlich losgehen kann. Doch weiter Fehlanzeige.

Die Gostritzer Straße gleicht einem Flickenteppich, ist Dresdens schlimmste Stolperpiste im Süden.
Die Gostritzer Straße gleicht einem Flickenteppich, ist Dresdens schlimmste Stolperpiste im Süden.  © Norbert Neumann

Die Gostritzer Straße geht von der Teplitzer Straße ab, verbindet Mockritz und Leubnitz-Neuostra mit Strehlen. Wichtig ist die Achse auch für mehrere Schulen und das beliebte Mockritzer Bad. Doch die Sanierung lässt weiter auf sich warten, obwohl die Gelder (insgesamt über sechs Millionen Euro) längst eingeplant sind.

"In der Zwischenzeit bröckelt die Straße immer weiter, Flickversuche finden in immer kürzeren Abständen statt. Die Gehwege sind in einem derart schlechten Zustand, dass sie für gesunde Menschen schon kaum noch gefahrlos nutzbar sind", kritisiert CDU-Stadtrat Mario Schmidt (48).

Vielen Anwohnern fehle inzwischen jegliches Verständnis für die immer wieder neuen Verzögerungen.

Bilder: So ist die Situation an Dresdens schlimmster Stolperpiste

Seit vielen Jahren warten Autofahrer und Radler auf die Sanierung.
Seit vielen Jahren warten Autofahrer und Radler auf die Sanierung.  © Norbert Neumann
Baumwurzeln heben Wege an: Sogar für Fußgänger gibt es gefährliche Stolperfallen.
Baumwurzeln heben Wege an: Sogar für Fußgänger gibt es gefährliche Stolperfallen.  © Norbert Neumann
Vorsicht auch vor Kanaldeckeln!
Vorsicht auch vor Kanaldeckeln!  © Norbert Neumann
Doch getan hat sich bislang nichts.
Doch getan hat sich bislang nichts.  © Norbert Neumann

Gostritzer Straße: Baubeginn wohl nicht vor 2025

OB Dirk Hilbert (52, FDP).
OB Dirk Hilbert (52, FDP).  © Eric Münch

Die Verwaltung begründet die Bummelei mit parallel laufenden Projekten auch von der Stadtentwässerung (Neugestaltung Kanalsystem und Neubau Regenrückhaltebecken), die man mitberücksichtigen müsse.

Außerdem sei "bei den beteiligten Ingenieurbüros ein deutlicher Fachkräftemangel wahrzunehmen", antwortete OB Dirk Hilbert (52, FDP) auf eine CDU-Anfrage. So habe das Ingenieurbüro ein Jahr lang keine Kapazitäten finden können, die fertigen Entwürfe der Stadtentwässerung ins Gesamtprojekt einzuarbeiten.

Den zuletzt geplanten Baubeginn in 2024 sieht die Verwaltung nicht mehr. Laut Hilbert werde nun eine Umsetzung "ab Ende 2025" angestrebt.

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Für die CDU ist das zu spät: "Ein früherer Baubeginn ist aus meiner Sicht möglich und notwendig", so Schmidt.

CDU-Stadtrat Mario Schmidt (48).
CDU-Stadtrat Mario Schmidt (48).  © PR
Mit einer Banneraktion wurden Radwege gefordert. Damit es endlich losgehen kann, verzichtete der Stadtrat aber auf die Spuren für die Radler.
Mit einer Banneraktion wurden Radwege gefordert. Damit es endlich losgehen kann, verzichtete der Stadtrat aber auf die Spuren für die Radler.  © ADFC

Die Verwaltung müsse die Ausführungsplanung jetzt mit höchster Priorität zu Ende führen und die Bauleistungen zeitnah ausschreiben.

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann

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