Längste Sperrung seit Jahrhundert-Flut: So lief Tag 1 der großen Schließung des Blauen Wunders
Dresden - Tag 1 für Dresdens neueste Großstaufalle: Das Blaue Wunder ist jetzt für vier Wochen dicht – und zwar planmäßig. Die Stadt nutzt den Ferienfahrplan, um die wichtigsten Sanierungsarbeiten abzuschließen. Zuletzt gab es erzwungene Sperrungen über mehrere Tage während der Jahrhundertfluten 2002 und 2013.
"Die Brücke ist für uns wie eine Hauptschlagader. Da gilt: Nicht lang dran rumspielen und Kollateralschäden reduzieren", sagt Christian Barth (49), Stadtbezirksamtleiter für Loschwitz und Blasewitz.
Seit Februar flicken Fachleute die knapp 130 Jahre alte Brücke, die seine Stadtteile miteinander verbindet. Nun sind Fahrbahn und Übergänge dran, auch die Zu- und Abfahrten sollen ausgebessert werden.
"Das ist mit Verkehr gar nicht möglich."
Der wird fleißig umgeleitet. Wer auf die andere Elbseite will, muss entweder auf die Waldschlößchenbrücke ausweichen oder bis nach Pirna durchhalten.
Das entlastet Schillerplatz und Körnerplatz spürbar. Doch Autofahrer sollten deutlich mehr Zeit einplanen.
Stockender Verkehr machte auch den DVB zu schaffen
Allein Montagfrüh stauten sich viereinhalb Kilometer auf der Ausweichstrecke Bautzner Straße bis hoch zur Grundstraße. 30 Minuten zusätzlich Stopp & Go – das zehrte an den Nerven der Autofahrer.
Anders hingegen das so staugeplagte Käthe-Kollwitz-Ufer: Dort rollte der mehr merklich geringere Verkehr fast ungestört.
Der stockende Verkehr machte auch den DVB zu schaffen. So waren die Bahnen der Linie 11 im Schnitt mit 30 Minuten Verspätung unterwegs, sagt Sprecher Falk Lösch.
Bei den Verkehrsbetrieben rechnet man aber damit, dass sich der Verkehr rund ums Blaue Wunder in den nächsten Tagen einspielen wird.
Großbaustelle betrifft auch die Geschäfte ringsum Körner- und Schillerplatz
An der Fähre Laubegast-Niederpoyritz, die Fußgänger und Radfahrer kostenlos als Ausweichroute nutzen können, machte sich die Sperrung am ersten Tag noch nicht durch mehr Passagiere bemerkbar.
Die Großbaustelle betrifft auch die Geschäfte ringsum Körner- und Schillerplatz.
"Durch das Halteverbot brechen die schnellen Kunden auf ihrem Weg zur Arbeit weg", sagt Konditorei-Chefin Kathrin Wippler (44), die notfalls sogar den Dienstplan anpassen will. "Wir sind und bleiben aber geöffnet!"
Letztlich bleibe nichts anders übrig, als abzuwarten, ob der ambitionierte Sanierungszeitplan klappt.
Titelfoto: Eric Münch