Kritik am Landtag-Anbau von Stararchitekt Kulka: "Genug von den endlosen Wiederholungen"
Dresden - Mit einem modernen Würfelneubau im Innenhof des Parlamentsgebäudes wollte der Landtag seine Platzprobleme bis 2026 aus der Welt schaffen. Der Entwurf dazu stammt vom Dresdner Stararchitekten Peter Kulka (85) - und ist einigen offenbar nicht gut genug. Gegen die Pläne formiert sich Widerstand.
Die Dresdner "Gesellschaft Historischer Neumarkt" (GHND) fordert seit dem gestrigen Montag "einen großen internationalen Wettbewerb [...], um die höchste architektonische und städtebauliche Qualität" für den Landtags-Neubau am Elbufer zu gewährleisten.
Zuvor bereits war das Konzept von Kulka "aufgrund seines formal reduzierten Äußeren" auf heftige Kritik gestoßen, so die Dresdner Bauwächter.
Auch Dresdens Stadtrat Tilo Wirtz (55, Linke) schließt sich der Kritik an: "Ich habe genug der endlosen Wiederholungen von gleichen ungegliederten Fensterachsen" aus dem Hause Kulka.
Alwin Zipfl (47), Sprecher vom ausführenden Sächsischen Immobilien- und Baumanagement (SIB), verteidigt den Kulka-Entwurf: "Vergangenen April wurde von der Gestaltungskommission in Dresden anerkannt, dass sich der Baukörper in die Stadtsilhouette einfügt."
Auch das Architekturbüro Kulka bleibt dabei: "Besonders in Zeiten wie diesen, die durch Verunsicherung und Krieg geprägt sind, fühlen wir uns verantwortlich, das Weiterbauen zu kultivieren – schlicht und uneitel."
Wer sich selbst ein Bild machen will: Die nächste Info-Veranstaltung für alle Bürger findet am 28. Juni im Plenarsaal des Landtags statt.
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel, Peter Kulka Architektur