Hat jetzt das Leiden auf der A4 ein Ende? Ab heute ist Schluss mit Sachsens Horror-Baustelle!
Dresden/Nossen - Endlich: Ab Freitag ist die A4-Unfall-Baustelle zwischen Dreieck Nossen und Anschlussstelle Wilsdruff Geschichte. Auch wenn sich der Verkehr wieder in den Normalmodus zurückschlängelt, das hohe Verkehrsaufkommen bleibt.
Geht doch: Die Autobahngesellschaft des Bundes (Niederlassung Ost) hat die Triebischtal- und die Triebischtalseitenbrücke auf dem Abschnitt zwischen Nossen und Wilsdruff pünktlich fertiggestellt und damit Wort gehalten.
Eine Erlösung für Pendler, Urlaubsreisende, aber auch für die umliegenden Feuerwehren.
Schließlich war der Abschnitt monatelang absoluter Brennpunkt im sächsischen Verkehrsmonitoring.
Die Polizei verzeichnete 65 Unfälle mit mehreren Schwer- und Leichtverletzten. Ein Mensch starb. 2020 waren es im gesamten Jahresverlauf nur 31 Unfälle.
Abgesehen von der Tragik der Unfälle steckten viele Autofahrer infolge der Unfälle in kilometerlangen Staus.
Nach einer ADAC-Statistik kamen dabei 5626 Stunden zusammen, etwa so viel wie im ganzen letzten Jahr.
Mit der Freigabe des Autobahnabschnitts müssen die Anwohner bei Staus erneut mit Ausweichverkehr rechnen
Die Anwohner besonders frequentierter Ausweichstrecken, wie entlang der S36 in Tanneberg (Lkr Meißen) oder in Wilsdruff (Lkr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) liefen Sturm (TAG24 berichtete): Der Verkehrsminister schaltete sich ein, die Landratsämter reagierten und verfügten einen Lkw-Abfahrtsstopp von der Autobahn.
"Die täglichen Kontrollen haben unsere Ortsteile sehr entlastet", ist Wilsdruffs Bürgermeister Ralf Rother (49, CDU) dankbar.
Trotzdem: Mit der Freigabe des Autobahnabschnitts müssen die Anwohner bei Staus erneut mit Ausweichverkehr rechnen. Denn der Abfahrtsstopp war bis zum Ende der A4-Baustelle befristet.
"Ich hoffe dennoch, dass sich die Lage weiter entspannt", so Rother.
Eine Ortsumfahrung könnte dauerhaft dafür sorgen. Aber die lässt auf sich warten.
Das gilt auch für den achtspurigen Ausbau der A4 bis Bautzen - mit 100.000 Fahrzeugen pro Tag eine der am stärksten befahrenen Strecken in Europa.
Aber vor 2030 ist damit nicht zu rechnen.
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel (2)