Geplantes Fernbus-Terminal: Warum sind hier alle Bauarbeiter verschwunden?
Dresden - Westlich des Wiener Platzes am Hauptbahnhof müsste eigentlich reger Betrieb herrschen. Schließlich sollen hier für 100 Millionen Euro bis 2026 ein modernes Fernbus-Terminal und ein Fahrradparkhaus entstehen. Stattdessen: tote Hose, auch Bagger und Container sind verschwunden. Der aufmerksame Beobachter fragt sich: Was ist da (nicht) los?
Die Frage drängt sich auch deshalb auf, weil es rundherum richtig zur Sache geht. Die Bahn erneuert fortlaufend das Hallendach des Hauptbahnhofs, gleichzeitig wird das Kreuzbauwerk in Richtung Bahnhof Mitte einer Generalsanierung unterzogen. Hat die Stadt bei dem ganzen Trubel vielleicht das eigentliche Prestigeprojekt am Ort vergessen?
Nein, stellt Ingo Seidemann (66), Geschäftsführer von "S&G Development", klar. Der Bauträger mit Sitz in Leipzig hat den Überblick, hier laufen alle Fäden für das Vorhaben zusammen.
"Sie müssen sich das so vorstellen", erklärt er. "Die bisherigen Arbeiten waren dazu da, das Grundstück überhaupt bebaubar zu machen."
Die Hindernisse: ein bis zu acht Meter hoher Erdhügel, der abgetragen werden musste. Dazu kamen wichtige Schalt- und Steuerungskabel für den Bahnbetrieb, die um- oder neu verlegt wurden.
Genehmigung wohl nur Formsache
"Diese Arbeiten auf 28.000 Quadratmeter Fläche waren hochkomplex", sagt Seidemann mit Blick auf die Vorbereitung.
Trotzdem liegt die Firma in der Zeit, die Pause ist planmäßig. Am 17. August reichen die Leipziger den Bauantrag bei der Stadt ein. Die Genehmigung gilt als Formsache.
Seidemann: "Je nachdem, wie schnell das vonstattengeht, können wir schon Ende Oktober mit den eigentlichen Bauarbeiten beginnen."
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel,PR