Für 52 Millionen Euro saniert: Es gibt nur ein Ärgernis an Dresdens schönster Berufsschule
Dresden - Es ist Dresdens kostspieligste Schulsanierung der vergangenen Jahre: Für insgesamt 52 Millionen Euro sanierte das Rathaus den Schulstandort des Beruflichen Schulzentrums "Prof. Dr. Zeigner" in der Neustadt. Neben einem Neubau erstrahlt jetzt der Altbau in frischem Glanz.
Bankkauffrau, Rechtsanwaltsfachangestellte, Industriekaufmann: 1500 Schüler (76 Klassen) und 74 Lehrkräfte besuchen die Bildungsstätte (Berufsschule und Berufliches Gymnasium).
Die Sanierung des denkmalgeschützten Altbaus an der Melanchthonstraße (1916 nach Plänen des Architekten Hans Erlwein errichtet) begann im Herbst 2021, nachdem die Schüler in den benachbarten Neubau umgezogen waren.
Dabei wurde die historische Bausubstanz sorgfältig restauriert, originale Holztüren, geflieste Trinkbrunnen, Wandmalereien in Aula und Fluren wiederhergestellt, dazu Klassenzimmer mit teils höhenverstellbaren Schultischen und Stühlen.
Jetzt biete der Standort "beste Voraussetzungen für modernes Lernen", sagte OB Dirk Hilbert (53, FDP) bei der feierlichen Einweihung. Die Stadt investiere viel Geld in ihre Schulen. Ein Fünftel der 52 Millionen Euro Gesamtkosten (mit Neubau) waren Fördermittel des Freistaates.
BSZ "Prof Dr. Zeigler" endlich fertig
Ob es nicht sogar zu schön geraten sei, hätten ihn einige Kollegen gefragt, berichtete Geschichtslehrer Uwe Schneider (55). "Ich glaube nicht", sagte er. "Wir sollten das als gebaute Wertschätzung nehmen und sind aufgerufen, die Hülle mit Leben zu füllen."
Auch Schulleiterin Kerstin Schurz (54) freute sich über neuen Zauber in ehrwürdigen Mauern. "Die Magie des Gebäudes kehrt zurück. Mir gefallen die schönen Gewölbe am besten", so Schülerin Ayleen (20), die schon im unsanierten Altbau gelernt hatte.
Nur eines ärgert viele Schüler und Lehrkräfte: Alle Parkplätze im Umfeld sind kostenpflichtig. Berufsschüler Michele Didier Low (25) aus Bannewitz zahlt täglich sechs Euro für ein Parkticket.
"Wer aus Weißwasser, Görlitz oder Bautzen kommt, ist aufs Auto angewiesen", sagte er Hilbert im persönlichen Gespräch. Der hörte geduldig zu. Eine Lösung konnte er aber nicht anbieten.
Titelfoto: Montage: Eric Münch