Dresdner Promenadenring: Der nächste Abschnitt ist fertig

Dresden - Rund um die Altstadt soll Dresden über die kommenden Jahre einen Grüngürtel bekommen. Dort, wo früher Festungsmauern standen, wurde nun der erste Teil des Promenadenrings Ost fertiggestellt. Kosten: 3,5 Millionen Euro.

Amtsleiterin Simone Prüfer (58) und Baubürgermeister Stephan Kühn (44) stellten am Montag das erste neue Teilstück des Promenadenrings Ost vor.
Amtsleiterin Simone Prüfer (58) und Baubürgermeister Stephan Kühn (44) stellten am Montag das erste neue Teilstück des Promenadenrings Ost vor.  © Eric Münch

Mit etwa dreimonatiger Verspätung (Lieferengpässe) konnten Baubürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) und die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes, Simone Prüfer (58), das Ergebnis der Arbeiten am gestrigen Montag vorstellen.

Das vorrangige Ziel der Stadtplaner war, den Wohlfühlfaktor auf der Promenade zu erhöhen.

Dazu wurden auf der 3100 Quadratmeter großen Baustelle 28 Tulpenbäume gepflanzt, wurden Pflanzenbeete und Sträucher angelegt.

Am Wochenende: Zugausfälle und Ersatzverkehr am Dresdner Hauptbahnhof!
Dresden Baustellen Am Wochenende: Zugausfälle und Ersatzverkehr am Dresdner Hauptbahnhof!

Als Materialien dienten hochwertige Granitplatten und Natursteine. Auch der Aspekt der Nachhaltigkeit kam nicht zu kurz. "Wir sind hier dem Prinzip der Schwammstadt gefolgt", erklärte Bürgermeister Kühn.

Bedeutet: Regenwasser wird über Rigolen (Wasserleitungen) direkt zu Sammelbecken unter den Bäumen geführt. Dort kann es dann in Dürreperioden von den Bäumen aufgenommen werden.

Der Promenadenring Ost liegt am Pirnaischen Platz in der Altstadt.
Der Promenadenring Ost liegt am Pirnaischen Platz in der Altstadt.  © Eric Münch
Neue Sitzbänke vor den Lokalen laden zum Verweilen ein.
Neue Sitzbänke vor den Lokalen laden zum Verweilen ein.  © Eric Münch
Am Rande der Promenade wird der Glasmüll nun unterirdisch entsorgt.
Am Rande der Promenade wird der Glasmüll nun unterirdisch entsorgt.  © Eric Münch
Rigolen sollen einen Beitrag zur Wasserversorgung der Bäume leisten.
Rigolen sollen einen Beitrag zur Wasserversorgung der Bäume leisten.  © Eric Münch

Die Gewerbetreibenden an Dresdens meistfrequentierter Haltestelle können aufatmen

Von den 3,5 Millionen Euro kamen knapp drei Millionen aus der Stadtkasse, der Rest aus Fördermitteln des Freistaats.
Von den 3,5 Millionen Euro kamen knapp drei Millionen aus der Stadtkasse, der Rest aus Fördermitteln des Freistaats.  © Eric Münch

Die angrenzenden Gewerbetreibenden (Café, Metzgerei, Asia-Imbiss) freuen sich indes über die Möglichkeit, in der warmen Jahreszeit auch Sonnenschirme im Außenbereich aufstellen zu können. Wer sich nicht in ein Lokal setzen möchte, findet auf den schicken neuen Sitzbänken Platz. Und muss nicht mehr auf Abfälle schauen.

Denn der Müll, insbesondere der aus Glas, verschwindet aus dem Blickfeld der Passanten, wird nun in ebenfalls unterirdischen Containern am Rande der Haltestellen aufbewahrt.

Auch die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) können aufatmen. Sie hielten den Verkehr an Dresdens meistfrequentierter Haltestelle (30.770 Fahrgäste/Tag) während der 13-monatigen Bauzeit aufrecht.

Mega-Baustelle am Fetscherplatz wird noch größer: Linienänderung bei Straßenbahnen
Dresden Baustellen Mega-Baustelle am Fetscherplatz wird noch größer: Linienänderung bei Straßenbahnen

DVB-Sprecher Falk Lösch (57): "Währenddessen konnten wir nur eine Bahn pro Ampelschaltung abwickeln. Nun geht es hier wieder schneller voran."

Ab 2025 will die Stadt den nächsten Bauschnitt Ost (Gewandhaus bis Parkplatz Pirnaischer Platz) angehen.

Festungsanlage von Dresden

Plan der Bastionärsbefestigung um 1750.
Plan der Bastionärsbefestigung um 1750.  © wikimedia Commons

Dort, wo heute ein Teil der St. Petersburger Straße, der Dr.-Külz-Ring und die Wallstraße die Altstadt umschließen, stand über Jahrhunderte ein mächtiges Bollwerk: die Bastionärsbefestigung.

Im 16. Jahrhundert von den Kurfürsten Moritz, August und Christian I. angelegt und ausgebaut, schützte die mächtige Wallanlage mit ihren fünf Bastionen Dresden bis Anfang des 19. Jahrhunderts. Heute noch sichtbarer Rest davon ist die Brühlscher Terrasse, die an ihrem östlichen Ende mit der sogenannten Venus-Bastion und dem "Bärenzwinger" endet.

Militärisch war die Anlage wegen der fortschreitenden Waffenentwicklung bereits im 18. Jahrhundert nutzlos geworden.

1809 begannen erste Abrissarbeiten. Um 1830 war die "Entfestigung" abgeschlossen - Platz für breite Straßen und Alleen.

Titelfoto: Montatge: Eric Münch

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