Bautzner Straße wird zur Dauer-Baustelle: Anwohner und Händler sind schon jetzt in Sorge
Dresden - Die Dauer-Baustelle an der Bautzner Straße in Dresden wird ab Mitte April für über zwei Jahre zur Belastungsprobe. Aber nicht nur für Autofahrer, sondern insbesondere für Händler, Gewerbetreibende, Krankenhaus und Anwohner.
Die Sorgen wegen Baustellenchaos und Umleitungen sind groß. "Wir befürchten einen Kunden-Einbruch, sehen unsere Existenz bedroht", sagt Total-Tankstellen-Betreiberin Ute Jautze (63). "Es kann sein, dass wir Mitarbeiter entlassen müssen. Es würde uns freuen, wenn Kunden trotzdem zu uns kommen, auch wenn der Weg beschwerlich wird."
Auch die Stadtrundfahrt-Unternehmen müssen ihre Routen anpassen. "Wir wissen leider noch nicht, wie wir dann fahren können. Wir wollen versuchen, weiter an der Pfunds Molkerei zu halten", sagt eine Sprecherin der "Roten Doppeldecker". Pfunds-Eigentümer Frank Zabel (64): "Es ist schon bedenklich, es wird Beeinträchtigungen geben."
Besonders heikel: Laut städtischer Planung soll der stadtauswärtige Verkehr über die gesamte Bauzeit entlang der schmalen Holzhofgasse und Diakonissenweg geleitet werden - genau dort befinden sich Kindergärten, Altenheime und das Diakonissenkrankenhaus.
Fehlende Parkmöglichkeiten könnten zum Problem werden
Um die Belastungen für Patienten so gering wie möglich zu halten, stimmte sich das Rathaus im Vorfeld mit dem Klinikum ab, so Sprecher Victor Franke (41).
"Die Lärmbelastung wird sich sicher etwas erhöhen. Die Parkmöglichkeiten entlang des Krankenhauses und der Zentralen Notaufnahme fallen für den Zeitraum der Umleitung weg. Dadurch entsteht mehr Platz, damit Rettungsfahrzeuge in jedem Fall durchkommen."
Die dann fehlenden Parkmöglichkeiten werden auch für ansässige Ärztehäuser und Kitas zum Problem, die Plätze im Klinikums-Parkhaus (1,50 Euro die Stunde) sind begrenzt. Anwohnerin Rosemarie Schnerrer (88): "Wenn hier so viele Autos lang fahren, ist das furchtbar."
Ums Eck wohnt auch Siegfried Sachse (89): "Die Umleitung zwei Jahre durch die Holzhofgasse zu führen, ist viel zu lang. Aber es gibt natürlich auch schlimmere Sachen."
Titelfoto: Fotomontage: Holm Helis