Bautzner Straße ab Dienstag dicht: Zwei Jahre Dauerstau in Dresden - "Das wird furchtbar!"
Dresden - Vor vier Wochen berichtete TAG24 über die geplante Dauer-Baustelle auf der Bautzner Straße. Die Sorgen wegen Baustellenchaos und Umleitung waren groß, aber damals hofften die Anwohner noch, dass die Stadt umplanen würde. Jetzt ist klar: Ab dem 2. Mai um 4 Uhr morgens wird die Bautzner Straße bis Mitte 2025 gesperrt! Da sind Stau und Verkehrschaos ist vorprogrammiert.
Der stadtauswärtige Verkehr wird komplett über die schmale Holzhofgasse und den Diakonissenweg geführt. Stadteinwärts wird phasenweise über die Radeberger Straße umgeleitet.
"Das Bauvorhaben ist eine große Herausforderung für alle. Wir bitten um Verständnis wegen der entstehenden Einschränkungen", sagte Simone Prüfer (57) Leiterin des Dresdner Tiefbauamts.
Kollege Frank Hering (61) ergänzt: "Die Kunst an großen innerstädtischen Bauvorhaben ist der Kompromiss".
Die lange Bauzeit von zwei Jahren ließe sich aufgrund der zahlreichen Baumaßnahmen nicht verkürzen. Denn der Abbruch und Neubau der Prießnitzbrücke, die 2013 starken Hochwasserschaden genommen hat, ist nur ein Teil des Bauplans.
Rund 10 Millionen Euro an Kosten
Dafür wird die Straßenbahn-Leitung abgenommen und dafür werden die unterirdischen Leitungen gekappt: "Dann erst kann der nördliche Teil der Brücke abgebrochen werden", erklärt Simone Prüfer weiter.
So können planmäßig erst ab Juli 2024 "Abbruch und Neubau der südlichen Brückenhälfte folgen".
Parallel läuft der andere Teil des Bauplans ab: "Der grundhafte Ausbau der Bautzner Straße" zwischen Prießnitzstraße und Stolpener Straße. Die Haltestelle "Diakonissenkrankenhaus" wird barrierefrei gestaltet werden.
Radfahrern wird eine eigene Fahrbahn angelegt, neue Ampeln, neue Laternen - rund 10 Millionen Euro soll das Bauvorhaben auf dem 320 Meter langen Abschnitt kosten.
DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach (54) plant für jeweils eine ausgefallene Straßenbahn 11 den Ersatz mit zwei Bussen: "Wir werden in Stoßzeiten nachsteuern, damit es nicht zu überfüllten Bussen kommt."
Seit über 70 Jahren wohnt Renate Brauner (78) ganz in der Nähe. Sie findet schnell die passenden Worte: "Das wird furchtbar."
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe (2)