Albertbrücke: Letzte Arbeiten unter den Bögen - und oben bröckelt's schon!
Dresden - Die Albertbrücke wird wieder zur Baustelle!
Bis Juli 2022 werden dabei an drei Brückenbögen die letzten Arbeiten der 2014 begonnenen Komplettsanierung durchgeführt.
Die musste 2019 unterbrochen werden, weil die Carolabrücke Vorrang hatte, die ebenfalls dringend saniert werden musste, erklärt Bauamtsleiterin Simone Prüfer (56). Nachdem dort der erste Brückenzug fertig ist, geht es nun weiter. Inzwischen müssten die Handwerker allerdings nicht nur unter der Brücke wieder ran ...
Bereits Anfang 2020 fielen einem TAG24-Leser und ehemaligen Bauüberwacher unzählige kleinere und größere Risse im Sandstein auf (TAG24 berichtete). Die meisten davon genau an den Stellen, an denen das nachträglich eingebaute zweite Geländer in den Stein eingelassen ist.
An vielen Stellen bröckelte außerdem das Material aus den Fugen. Die Einschätzung des Experten damals: Baupfusch! Das Straßen- und Tiefbauamt teilte daraufhin Ende Februar 2020 mit, dass man verantwortlichen Unternehmen über die Mängelbeseitigungsansprüche verhandle.
Beseitigt wurden die Risse bislang jedoch nicht.
Rathaus: Risse werden bleiben
Aus dem Rathaus heißt es nun dazu, dass diese eine normale Reaktion und kein Rückschluss auf mangelhaftes Material seien. Heißt: Die Risse bleiben. Und das bei einer Sanierung, die am Ende insgesamt 20 Millionen Euro gekostet hat.
Etwa 1,7 Millionen entfallen dabei auf die etwa einjährigen Arbeiten, die Montag begonnen haben. Dabei werden Risse, Abplatzungen, alte Reparaturstellen aus Beton, offene Fugen und Hohlstellen an den Gewölbeunterseiten und den Pfeilern beseitigt.
"Die Risse im Sandstein werden mit Trasskalk verfüllt", teilt das Bauamt mit.
Vielleicht bleibt von dem ja auch noch etwas für die Oberseite der Brücke übrig.
Titelfoto: Eric Münch