Bagger baggern Kiessee zu: Anwohner fürchtet um Biotop
Dresden - Im Dresdner Osten verschwindet ein See von der Landkarte. Eine der Kiesgruben in Zschieren wird gerade verfüllt. Anwohner sorgen sich um die Tiere, die sich in dem über Jahre gewachsenen Biotop angesiedelt haben.
Seit einigen Wochen schütten Bagger das Gewässer östlich der Tronitzer Straße mit Sand zu. Zu DDR-Zeiten war dort und in den benachbarten Gruben Kies abgebaut worden.
Diese wurden durch die Flut 2002 überschwemmt, der Tagebau eingestellt. Jahrelang diente der See danach auch als Badestelle (erlaubt war das nicht), bis 2018 das Gelände umzäunt wurde. Immer mehr Tiere eroberten das Areal.
"Viele Fische, Kröten, Schlangen, Fischreiher, Libellen. Sogar Wildschweine habe ich beobachtet, auch massenhaft Insekten wie Glühwürmchen", berichtet Anwohner Alexander Teich (43).
Und weiter: "Doch jetzt wird das Biotop zerstört. Viele Tiere sterben", befürchtet der Musiker.
Das Rathaus verweist ans Oberbergamt. "Die Verfüllung erfolgt im Rahmen der Wiedernutzbarmachung der ehemals bergbaulich in Anspruch genommenen Flächen", teilt Abteilungsleiter Martin Herrmann mit.
"Die Fische wurden bereits abgefischt und in ein anderes Gewässer umgesetzt." Was mit den anderen Tieren geschieht, ob Maßnahmen zum Schutz getroffen wurden, beantwortet die Behörde nicht.
Was nach der Verfüllung mit dem Areal geschehen soll, ist offen. "Die abschließende Geländeregulierung muss noch erfolgen", so Herrmann. Die verbliebenen Seen sollen jedenfalls erhalten bleiben.
Titelfoto: Holm Helis