Auferstanden aus Ruinen: So schön wird Dresdens neue Jugendkirche
Dresden - Vier Kirchen schmückten vor dem Zweiten Weltkrieg die Johannstadt - nur die Trinitatiskirche hat als Ruine überlebt. Für sechs Millionen Euro wird aktuell aus Stahl, Beton und Glas ein neun mal neun Meter großer Kubus in die Ruine gebaut. Ab Mai entsteht so die neue zentrale Jugendkirche Dresdens.
"Diese Kirche ist gerade für die Alten ein wichtiger Ort. Viele kämpfen seit DDR-Zeiten für den Erhalt. Es gibt noch einzelne, die hier in der Kirche getauft wurden", sagt Jugendkirchenpfarrer Tobias Funke (38).
Seit 20 Jahren suchen die beiden evangelischen Dresdner Kirchenbezirke für ihre etwa 30.000 jungen Mitglieder einen Ort für eine gemeinsame Jugendkirche.
Im Gespräch dafür war unter anderem die Robotron-Kantine oder die alte Post an der Königsbrücker Straße. Am Ende fiel die Wahl auf die 1894 gebaute Trinitatiskirche, die seither länger Ruine als Kirche war.
Die Architekten von CODE UNIQUE gingen 2018 als Sieger aus einem Wettbewerb hervor. Baubeginn war Anfang 2020. Außenmauern, Pfeiler und Bögen der denkmalgeschützten Kirchenruine blieben erhalten.
Neue Jugendkirche in Dresden soll im Mai 2022 eröffnet werden
"Neubau und Ruine wurden angedockt, die Ruine bleibt durch die fünfeinhalb Meter hohe Glaskuppe hindurch erlebbar. Man kann aus der neuen Halle die Uhrzeit des Kirchenturmes ablesen", sagt Architektin Paula Koppisch (37).
Aktuell laufen letzte Malerarbeiten, neue Böden werden verlegt, Türen und Fenster eingesetzt. Im Dezember erfolgt die Schlüsselübergabe, im Mai 2022 soll die neue stadtweite Jugendkirche eröffnet werden.
Bis dahin entstehen noch neue Büroräume. Die Seitenschiffe der Trinitatiskirche sollen für die Jugendarbeit, der neue beeindruckende Raum in der Mitte der Kirche für Gottesdienste und Veranstaltungen genutzt werden.
Titelfoto: SLUB/Deutsche Fotothek und Thomas Türpe