Anwohner in Sorge: Containerdorf für Flüchtlinge soll am Montag öffnen
Dresden - Ab Montag ziehen 44 Männer (überwiegend Afghanen und Syrer) in das neue Containerdorf am Altgorbitzer Ring ein. Nun konnten sich interessierte Anwohner selbst ein Bild im Flüchtlingslager verschaffen: Am Donnerstagnachmittag standen die Tore in Gorbitz offen.
Sorgenvolle, teils verängstigte Stimmung herrschte unter den knapp 50 Einwohnern, die sich auf dem Gelände umsahen. In Zukunft werden sich jeweils vier Männer einen der 30 Quadratmeter großen Wohncontainer teilen: "Uns hilft keiner", "Krach ist vorprogrammiert", "Wir wollen hier kein Kalkutta".
Auch Mitarbeiter aus dem Rathaus waren vor Ort und versuchten, Fragen zu beantworten. Überwiegend wurde dieses Angebot dafür genutzt, den Unmut über die neuen Nachbarn kundzutun.
Betreiber von Spa-Resort blickt sorgenvoll in die Zukunft
Auf der Rückseite des Containerdorfs, direkt auf der anderen Seite der Kesselsdorfer Straße, steht das Spa-Resort Landlust von Claus Schumann (71). Auch hier geht die Angst um.
"Zwei Frauen haben bereits gekündigt, weil die da drüben einziehen. Ich wechsle jetzt das Eingangstor aus, baue eine weitere Kamera ein, und keine der Damen wird nachts alleine arbeiten", erklärt der Geschäftsmann.
Schumann ist in Gorbitz geboren, hat den Stadtteil seit Jahrzehnten geprägt und hat kein Verständnis mehr: Dem Sächsischen Oberverwaltungsgericht in Bautzen liegt seine Beschwerde vor, mit der er den Rückbau des Containerdorfs erzwingen will.
505 Flüchtlinge werden ab Montag auf fünf der insgesamt sechs Containerdörfer verteilt. Weitere 1700 Hilfe suchende Menschen werden dieses Jahr in Dresden erwartet.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe