IT-Netz der Stadt zusammengebrochen: Feuerwehr erklärt Technik-Panne
Dresden - Parallel zum Fund einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg an der Carolabrücke, kam es auch noch zu einer schweren Panne am Computernetz der Stadt. Inzwischen wurde der Fehler lokalisiert. Die Verantwortlichen rechnen erst am Freitag mit einer vollständigen Wiederherstellung des Normalzustands.
Ab 9 Uhr ging bei den Mitarbeitern des Rathauses nichts mehr: E-Mails konnten weder empfangen noch verschickt, Ordner nicht mehr geöffnet werden.
Ein großer Teil der 8 000 Stadtdiener schaute im Büro oder am heimischen Schreibtisch in die Röhre. So arbeiten? Schwierig! Noch schlimmer wog jedoch, dass auch die Bürger im Internet plötzlich auf eine weiße Wand stießen, sich über die Webseite Dresden.de nicht mehr zum wichtigen Stadtgeschehen informieren konnten.
Zwischenzeitlich betraf die Störung auch die Social-Media-Aktivitäten der Stadt - erst am Vormittag wurde auf den offiziellen Accounts wieder gepostet.
Wegen Bombenentschärfung: IT-Experten können nicht zum Serverraum
Das zentrale Rechenzentrum der Stadt befindet sich im Neuen Rathaus, wurde 2011 vom Kellergeschoss ins ungedämmte Dachgeschoss (Südseite) verlegt. Gerade im Sommer bedeutet das eine hohe Temperaturbelastung.
"Normalerweise sind E-Mail- und Website-Server getrennt", wunderte sich Team-Zastrow-Fraktionsgeschäftsführer Thomas Blümel (59) gegenüber TAG24.
Die Stadt erwartet, dass der Fehler zum morgigen Freitag vollständig behoben ist. Alle Beschäftigten sollen dann wieder im Dienst sein.
Am Eingang des Bürgeramtes in der Theaterstraße (Altstadt) kam es laut TAG24-Informationen sogar zu Tumulten zwischen Einwohnern und dem Sicherheitsdienst, der die aufgebrachte Menge abweisen musste.
So kam es laut Feuerwehr zur Technik-Panne
Trotz voriger Terminbuchungen konnten wegen der IT-Panne nämlich keine Dienstleistungen (Passbeantragung, Führerschein, etc.) mehr angeboten werden.
"Die Leute waren wirklich frustriert", erinnerte sich ein Augenzeuge an den verbalen Schlagabtausch.
Gegen 16 Uhr - der städtische Internet-Auftritt war zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht erreichbar - teilte die Feuerwehr mit, dass es im Rechenzentrum des Rathauses zum Fehler eines Technikers gekommen sei.
Das Missgeschick limitierte die Verfügbarkeit des Netzwerkes. Hohe Zugriffszahlen der evakuierten Mitarbeiter aus dem Home Office konnten nicht aufgefangen werden.
Die Folge: ein weitreichender Ausfall. Mit einer Sondergenehmigung zum Betreten der Bomben-Zone und unter polizeilicher Aufsicht erfolgte vor Ort die Behebung.
Immerhin: Das Bürgertelefon wurde zeitweise über eine Ersatznummer betrieben, auch der Notruf zur Polizei und zur Feuerwehr- und Rettungsleitstelle wurde durch die Havarie nicht beeinträchtigt. Die Verwaltung informierte überdies fortlaufend in den Sozialen Medien.
zuletzt aktualisiert: 20.58 Uhr
Titelfoto: Thomas Türpe