Alter Leipziger Bahnhof in Dresden: Im Globus-Streit droht totaler Stillstand
Dresden - Der Stadtrat stellte in seiner letzten Sitzung die Weichen für einen jüdischen Gedenkort mit Begegnungsstätte am Alten Leipziger Bahnhof in Dresden. Doch dafür müsste Grundstückseigentümer Globus einem Tausch seiner Flächen mit dem Areal an der Bremer Straße zustimmen.
Einen riesigen Einkaufstempel soll der Handelsriese aber auch dort nicht errichten dürfen - zumindest wollen die Grünen das jetzt verhindern.
Die Situation ist verfahren und zieht sich bereits seit über 15 Jahren. Von den ursprünglichen Plänen, Globus einen Einkaufstempel am "Alter Leipziger Bahnhof" bauen zu lassen, ist die Stadt abgerückt.
Stattdessen soll an dem Ort, an dem einst Deportationszüge in Vernichtungslager starteten, ein Gedenkort entstehen, dazu auch Wohnungen und kleinere Geschäfte.
Dafür soll Globus im Tausch ein Areal zwischen Bremer und Hamburger Straße erhalten. Die Verhandlungen dafür laufen. Doch falls sich die Grünen mit ihrer Haltung durchsetzen, droht kompletter Stillstand.
"Einen dritten komplexen Einzelhandelsstandort wie den Kaufpark Nickern und Elbepark lehnen wir in der Friedrichstadt ab", sagt Stadtrat Thomas Löser (51). Das würde den Laden-Leerstand in der Innenstadt verstärken.
Der Kompromissvorschlag: Globus darf dort anstatt auf 9000 nur auf 5000 Quadratmetern (Nutzfläche) bauen, davon nicht mehr als 3500 Quadratmeter Verkaufsfläche (entspricht ungefähr Edeka-Markt-Größe). Bislang stehen die Grünen mit dieser Idee allerdings alleine da und suchen jetzt politische Verbündete.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, Eric Münch