Ärztin aus Sachsen stellte gefälschte Corona-Atteste im großen Stil aus: 66-Jährige festgenommen
Dresden - Sie machte im vergangenen September Schlagzeilen: Eine Ärztin (66) aus Sachsen soll seit Beginn der Corona-Pandemie gefälschte Corona-Atteste verhökert und damit viel Geld gemacht haben. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Dresden und der Polizei wurde sie nun festgenommen.
So wirft man der Ärztin vor, seit Beginn der Pandemie gewerbsmäßig zig falsche Gesundheitszeugnisse ausgestellt zu haben. Mit den sogenannten Gefälligkeitsattesten habe sie demnach Menschen pauschal und unrechtmäßig vom Tragen von Masken befreit. Außerdem soll sie ihren Kunden attestiert haben, dass COVID-19-Tests nur über den Speichel möglich seien.
Hinzu kommt, dass ihre Atteste den Patienten unbegrenztes Impfverbot aus medizinischen Gründen bescheinigt haben sollen.
Ihr falsches Spiel soll die 66-Jährige aus dem Raum Dresden im ganz großen Stil durchgezogen haben.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Beschuldigte in ganz Deutschland agierte. So soll es sozusagen Sammeltermine gegeben haben, in denen sie auf Bestellung Dutzenden Personen "im Minutentakt" Gefälligskeitsatteste ausstellte.
Über 12.000 Euro für gefälschte Atteste
Auch Heilpraktiker und teilweise sogar Bestattungshäuser hätten mit der Ärztin unter einer Decke gesteckt und mit ihr für solche Termine zusammengearbeitet und eine Gewinnbeteiligung bekommen.
Wie die Dresdner Staatsanwaltschaft zusammen mit der Polizei am Dienstag mitteilte, soll es sich um 162 Fälle handeln. Demnach habe die 66-Jährige insgesamt um die 12.500 Euro eingesackt.
Gegen die Ärztin wurde im Zuge der Ermittlungen auf Antrag der Dresdner Staatsanwaltschaft ein Haftbefehl erlassen. Am Dienstagmorgen folgte dann die Festnahme der Beschuldigten. Sie soll jetzt einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
Zudem wurden am Dienstag noch einmal die Wohnräume der 66-Jährigen durchsucht. Dabei konnte man unter anderem ein Handy und ein mittlerer vierstelliger Bargeldbetrag in Euro sichergestellt werden. Im vergangenen Jahr führten die Ermittler bereits Razzien in 84 Objekten in der ganzen Republik durch.
Die Ermittlungen gegen die Beschuldigte dauern noch an und "werden einige Zeit in Anspruch nehmen", heißt es in der gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft.
Titelfoto: Peter Schulze