Bis zu 10.000 Ukrainer: Jetzt bucht Dresden die Touri-Hotels für Flüchtlinge

Dresden - Seit Kriegsbeginn vor sechs Wochen sind Tausende Geflüchtete aus der Ukraine nach Dresden gekommen. Hier geblieben sind bislang 6000. Das Rathaus rechnet jedoch damit, dass die Zahl bis Ende des Monats auf 8000, bis Ende Juni sogar auf 10.000 steigen wird.

Tausende Ukrainer sind in den vergangenen sechs Wochen nach Dresden geflohen.
Tausende Ukrainer sind in den vergangenen sechs Wochen nach Dresden geflohen.  © Stefan Puchner/dpa

Um all die Menschen unterbringen zu können, will die Verwaltung nun vier komplette Hotels anmieten. Dabei handelt es sich um das Dormero in Klotzsche, das Aparthotel Münzgasse in der Altstadt, das Landhotel in Nickern und das NH Hotel in der Leipziger Vorstadt.

Hinzu kommt das bereits bis September als Asylunterkunft genutzte ehemalige Hotel Prinz Eugen in Laubegast. Alle zusammen bieten Wohnraum für gut 1100 Personen.

Die Kosten für die Unterbringung sind von Hotel zu Hotel unterschiedlich, summieren sich aber insgesamt bis zum Jahresende auf fast 7,9 Millionen Euro. Zwei der vier Hotels sollen für mindestens zwei Jahre gemietet werden.

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Die Verträge seien aber noch nicht unterschrieben, betont Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne). Denn der Stadtrat muss dem Vorschlag der Verwaltung kommende Woche noch zustimmen.

Der sieht neben der Anmietung der Hotels außerdem vor, drei leerstehende Immobilien der Stadt in der Blasewitzer Straße und der Uthmannstraße zu Gemeinschaftsunterkünften umzubauen.

So sollen die Ausgaben für ukrainische Geflüchtete finanziert werden

Das Aparthotel in der Münzgasse soll noch diesen Monat für mindestens ein halbes Jahr zur Flüchtlingsunterkunft werden.
Das Aparthotel in der Münzgasse soll noch diesen Monat für mindestens ein halbes Jahr zur Flüchtlingsunterkunft werden.  © Steffen Füssel
Im NH-Hotel an der Hansastraße sollen ab Juli 538 Geflüchtete untergebracht werden.
Im NH-Hotel an der Hansastraße sollen ab Juli 538 Geflüchtete untergebracht werden.  © Steffen Füssel

Veranschlagte Kosten: 16,6 Millionen Euro. Baubeginn soll nächstes Jahr sein. Zwei ehemalige Kitas können durch kleine Instandhaltungsmaßnahmen ebenfalls für Geflüchtete hergerichtet werden. Bis Ende Mai sollen zudem bis zu 400 Wohnungen mit einer Kapazität von 800 bis 1000 Plätzen angemietet werden. Ende März waren es bereits 150 Wohnungen.

Finanziert werden soll das alles größtenteils durch den Freistaat. Der zahlt der Stadt eine pauschale Kostenerstattung von 2627,33 Euro pro Person und Quartal.

Titelfoto: Steffen Füssel

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