"Letzte Generation" blockiert Straße in Dresden: Klima-Protest erntet viel Kritik
Dreesden - Mitten auf die Nürnberger Straße am TU-Campus klebten sich am Donnerstag, um 15 Uhr Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" fest. Das kam im Dresdner Feierabendverkehr allerdings überhaupt nicht gut an.
"Ich habe schon an 50 Blockaden teilgenommen und erst dieses Jahr damit angefangen", erklärte Christian Bläul (40), ein Sprecher des Bündnisses.
Immer wieder waren aus der Menschenmenge abseits der Fahrbahn Wider- und Zusprüche zu hören. Die Forderung der Umweltschützer: mehr Druck beim Klimaschutz, Rückkehr zum 9-Euro-Ticket, Tempolimit.
Limitiert war jedoch auch die Geduld der betroffenen Autofahrer. "Meine Tochter ist mit 40 Grad Fieber im Kindergarten, aber ich komme hier nicht weg", erklärte der frustrierte Familienvater Danny Schmalhofer (36).
Kfz-Mechatroniker Johann (23) stand mit seinem Lkw im Stau: "Wir sind auf der Arbeit so schon unterbesetzt und jetzt auch noch das."
Die drei südamerikanischen Gaststudenten Alejandro (24), Josué (22) und Diego (19) beobachten das Treiben mit gemischten Gefühlen. "Wir können beide Seiten verstehen", erklärt Philosophie-Student Josué, der aus seiner Heimat Kolumbien eher Proteste gegen Korruption gewohnt ist.
Und die Polizei? Die wusste scheinbar von nichts, war dann aber zügig zur Stelle, um die Klima-Blockierer und die Autofahrer auseinanderzuhalten. Gegen 17 Uhr war die Fahrbahn wieder freigeräumt.
Titelfoto: Steffen Füssel