"2G-Muss": Kretschmer kassiert Kritik aus den eigenen Reihen
Dresden - Sein Corona-Klartext hat ziemlich viel Staub aufgewirbelt. Jetzt kassiert Sachsens Regierungs-Chef dafür auch ziemlich viel Kritik - und zwar aus den eigenen Reihen ...
Ungeimpfte sieht Ministerpräsident Michael Kretschmer (46, CDU) als Treiber der vierten Pandemiewelle, der stetig steigenden Infiziertenzahlen. "2G ist jetzt ein zwingendes Muss", hatte er deshalb gefordert.
Gemeint ist damit freilich der Ausschluss der ungeimpften Minderheit vom Großteil des gesellschaftlichen Lebens, also Theater, Kino, Fußballstadion, vielleicht gar vom Restaurantbesuch.
Das finden nicht alle seine Parteikollegen gut. "2G ist der falsche Weg. Unser Ministerpräsident hat den Menschen in Sachsen versprochen, keine Impfpflicht einzuführen. Daran muss er sich jetzt halten", fordert etwa der Landtagsabgeordnete Jan Hippold (47) aus Limbach-Oberfrohna.
Und weiter: "Eine flächendeckende 2G-Regelung wird meiner Einschätzung nach auch nicht ausreichend dazu beitragen, dass die Impfquote steigt, sondern unsere Gesellschaft weiter spalten."
Rückhalt erhält er von weiteren CDU-Abgeordneten, etwa Daniela Kuge (46) aus Meißen: "Unternehmer sollten stets selbst entscheiden können, ob 3G oder 2G bei ihnen gilt." Oder von Jörg Markert (48) aus Marienberg: "Eine verpflichtende 2G-Regelung kann es in Sachsen nicht geben. Dies würde gerade den Tourismusbereich weiter schwächen und das ist genau das Signal, was wir derzeit nicht brauchen."
Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa