Roland-Kaiser-Musical "Santa Maria" in Schloss Übigau
Dresden - Hohe Palmen, bunte Bastschirme und eine Holzbar mit Lämpchen zaubern exotisches Flair ans Schloss Übigau. Das verfallene Gemäuer verwandelt sich ins Hotel "Buena Vista" und entführt auf die Karibikinsel "Santa Maria" - einer Insel wie aus Träumen geboren - im gleichnamigen Musical mit den Hits von Roland Kaiser.
Die Premiere der vierten Open-Air-Inszenierung der Comödie Dresden in Übigau war am Freitag.
Die Uraufführung des Musicals von Isabel Herrmann und Norbert Hammerschmidt, Texter vieler Roland-Kaiser-Hits, war bereits 2012 in Dresden geplant, schaffte es dann produktionsbedingt erst 2017 in Wien auf die Bühne. Nun bringt die Comödie Dresden "Santa Maria" als Freilicht-Fassung an die Elbe, wo die Songs des Schlagersängers längst Kult sind.
Mit viel Humor und einigen überraschenden Wendungen auf der Suche nach Traumfrau "Joana" - die dann ganz anders ist, als erwartet -, kam das Musical unter Regie von Christian Kühn und originell ausgestattet von Ella Späte auf die Bühne.
Die Story ist wenig aufregend und hangelt sich, aufgepeppt mit deftigen Sprüchen rund um Liebe, Lust und Trennung, an bekannten Ohrwürmern von "Amore mio" bis "Wohin gehst du" entlang.
Das Publikum war hingerissen.
Reif für die Insel sind fünf Freunde, die nach 25 Jahren wieder nach Santa Maria, dem magischen Ort ihrer Jugend, fliegen. Schon auf dem Flughafen bricht Streit aus. Der attraktive Thomas (Tim Reichwein) ist unglücklich: Geht seine Frau Charlotte (Carolin Masur als kaprizös-gestresste Managerin) fremd, da sie ständig mit einem Bernhard telefoniert?
Um das zu ändern, denkt sich seine Schwester, Hotelbesitzerin Evelin (Clarissa Karnikowski), ein Spiel aus, das die Dame "Schachmatt" setzen soll - ein Flirt mit einer anderen Frau. Doch das gerät bald außer Kontrolle. Denn Thomas und Harry (witzig-charmant: Kati Grasse) kommen sich bei ihrem Wiedersehen näher als gedacht.
Dann ist da noch Andreas (Martin Kesici): Der langhaarige, tätowierte Rockertyp hat Sorge, nach einer Trennung seinen Sohn nicht mehr sehen zu können, und wird von seiner alten Freundin Evelin getröstet.
Für sie spielt er "Dich zu lieben". Und auch der smarte Ilja (Thomas Schirano) im bunten Hemd, der sehr an Roland Kaiser selbst erinnert, trifft eine Jugendliebe wieder: "Manchmal möchte ich schon mir dir …"
An der Strandbar schütten alle ihren Herzschmerz aus, lachen und prosten sich zu - auf die Liebe und ihre Freundschaft. Dabei sorgen heitere, romantische und wehmütige Lieder sowie flotte Tanzeinlagen bis hin zu feurigem Salsa für unbekümmertes Sommerfeeling und gute Laune. Das Publikum war hingerissen.
Titelfoto: Montage: Comödie Dresden/Robert Jentzsch, Comödie Dresden/Robert Jentzsch