230 Hektar suchen Investor: Mega-Pläne für den alten Russen-Flugplatz

Großenhain/Dresden - Wie angle ich mir einen Großinvestor? Beim Mega-Areal des ehemaligen Russen-Flugplatzes in Großenhain lautet die Antwort: erst die Rahmenbedingungen - alles Weitere danach. Darauf läuft eine Absichtserklärung hinaus, die Stadt, Landkreis und Freistaat am Freitag in Dresden unterzeichneten.

Freizeitflieger nutzen Teile des Flughafengeländes in Großenhain noch immer.
Freizeitflieger nutzen Teile des Flughafengeländes in Großenhain noch immer.  © Eric Münch

Das Gelände ist riesig, insgesamt 230 Hektar, das ist fast so viel wie Tesla südöstlich von Berlin für seine Giga-Factory beansprucht. Seit Jahren wird daran gearbeitet, auf einem Teilstück von 145 Hektar eine der größten zusammenhängenden Industrieflächen Ostdeutschlands entstehen zu lassen.

Neuen Schwung verleiht dem Großprojekt ein Erschließungsvertrag zwischen Stadt und Freistaat von November. Noch im Dezember will der Stadtrat über einen Bebauungsplan entscheiden.

Die nun unterzeichnete Absichtserklärung, bei der auch der Landkreis im Boot ist, soll dem Ganzen den entsprechenden Booster verpassen. "Wenn wir solche Flächen haben und grundlegende Vorarbeiten bereits erledigt sind, die Investoren also schnell loslegen können, ist das natürlich ein großes Plus", sagte der Chef der Staatskanzlei, Oliver Schenk (54, CDU).

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Das Gelände braucht Zukunft - Tradition hat es schon: kurz vor dem 1. Weltkrieg als Königlich-sächsische Militärfliegerstation gegründet, lernte hier der "Rote Baron", Manfred von Richthofen, das Fliegen. Nach '45 kamen die Sowjets, alles wurde top secret.

Das änderte sich nach der Wende. Seit 1993 wird der Flughafen zivil genutzt.

Große Vergangenheit: 1917 war in Großenhain das 1. Königlich Sächsische Husaren-Regiment "König Albert Nr. 18" stationiert.
Große Vergangenheit: 1917 war in Großenhain das 1. Königlich Sächsische Husaren-Regiment "König Albert Nr. 18" stationiert.  © imago images/Artokoloro

Die Erwartungen an die Zukunft sind groß. "Von der Entwicklung des Industriegebietes Großenhain Nord erwarte ich mir positive Ausstrahlungseffekte in die Region und den gesamten Landkreis Meißen", sagte Landrat Ralf Hänsel (52, CDU).

Titelfoto: Fotomontage: Eric Münch, imago images/Artokoloro

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