Ansturm auf die Trabi-Oldtimer! Jetzt steigen auch die Preise
Zwickau/Chemnitz - Kult ist er schon lange - seit Freitag genießt nun auch der jüngste Trabi Oldtimerstatus. Das wirkt sich auf Nachfrage und Preis aus.
Oliver Presch (34), Inhaber der Trabantvermietung Chemnitz, freut sich über das gesteigerte Interesse am Trabi.
Die Nachfrage werde durch die Pandemie zusätzlich gesteigert: "Hier kommt uns der innerdeutsche Tourismus zugute, der durch Corona zugenommen hat. Besonders beliebt sind Tagesausflüge ins Fichtelgebirge", so der 34-Jährige.
Gesteigertes Kaufinteresse lasse die Preise für Ersatzteile steigen. "Früher", so Presch, "waren die Leute froh, wenn sie ihre alten Trabi-Teile loswurden."
Heute sieht das anders aus: "Der Trabant steigt definitiv im Wert", sagt Gerd Heinemann von BBE Automotive in Köln.
Das Beratungsunternehmen veröffentlicht jährliche Studien zu Young- und Oldtimern. Die neueste Analyse zeigt: Derzeit sind 38.247 Trabis zugelassen (2014: 32.832).
Der Experte ist sich sicher: Für einen Trabant in Topzustand würden durchaus 10.000 Euro gezahlt
Kurios: Es werden immer mehr Rennpappen, weil Fans sich "neue" Trabis aus alten Teilen zusammenschrauben.
Für einen Trabant in Topzustand, so der Experte, würden durchaus 10.000 Euro gezahlt.
Bei dieser Entwicklung behält Dr. Carl Hahn (94), ehemaliger Vorstands-Chef von Volkswagen und gebürtiger Chemnitzer, am Ende noch recht.
"Der Trabi hat das Zeug zum Oldtimer. Auch in 100 Jahren wird er eine Marke sein", sagte Hahn einmal.
Titelfoto: Sven Gleisberg