Chemnitz - Seit dem Frühjahr unterstützt das Start-up "Chemnitz.express" lokale Gastronomen mit einer Online-Bestellplattform in der Corona-Krise. Jetzt will die Firma zusätzlich Lebensmittelhändlern vom abgesagten Chemnitzer Weihnachtsmarkt helfen. Dadurch soll auch ein Stück Advents-Flair aus der Innenstadt in die heimischen Wohnzimmer kommen.

Voraussichtlich Anfang kommender Woche wird auf chemnitz.express eine neue Funktion freigeschaltet. Händler, die auf dem Chemnitzer Weihnachtsmarkt zum Beispiel Bratwürste, Lebkuchenherzen oder Glühwein verkauft hätten, können dann über die Online-Plattform ihre Produkte vertreiben.

"Sie müssen sich entscheiden, ob sie die Waren ausliefern oder zur Abholung beziehungsweise zum Versand anbieten", erklärt Start-up-Inhaberin Romy Schönherr. Für die Vermittlung bekomme "Chemnitz.express" eine Provision von 7,5 Prozent.

"Viele Händler bleiben nach der Absage des Weihnachtsmarktes auf ihren frischen Waren wie Käse, Mandeln und anderen Süßigkeiten sitzen, wissen nicht, wohin damit. Mir bricht es das Herz, wenn Lebensmittel weggeschmissen werden", sagt Romy Schönherr.

Stefanie Katzschmann (39) aus Mittweida hätte auf dem Weihnachtsmarkt eine Süßwaren-Bude gehabt und ist von der Idee begeistert: "Alles, was uns Händlern derzeit hilft, ist gut." Ob sie das Angebot von chemnitz.express wahrnehme, wisse sie aber noch nicht.

"Ich bin nach wie vor dabei, Bestelltes zu stornieren, und habe Waren teilweise an Kollegen in anderen Regionen Deutschlands abgegeben, wo Weihnachtsmärkte noch stattfanden."