So will Chemnitz seinen Weihnachtsmarkt retten
Chemnitz - Ein Wunsch, verpackt als Versprechen: "Wir wollen, dass die Weihnachtsmärkte durchgeführt werden", sagt Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (55, CDU). Für Chemnitz und das "Weihnachtsland" Erzgebirge hat diese Nachricht aus Dresden enorme Bedeutung.
"Die Stadt Chemnitz würde sich sehr freuen, wenn ein Weihnachtsmarkt in diesem Jahr – natürlich unter veränderten Rahmenbedingungen – stattfinden kann", sagt Pressesprecher Matthias Nowak (51). Hinter den Kulissen laufen bereits die ersten Planungen. "Das diesjährige Weindorf kann ein Modell dafür sein, wie es funktioniert."
Weil aber auch der Landesregierung klar ist, dass sich Corona nicht wegreden lässt, geht man das Thema nun strategisch an: "Ich werde mich mit den Kommunen in einem größeren Rahmen austauschen und plane deshalb zeitnah eine Art Weihnachtsmarkt-Forum, bei dem sich Erfahrungswerte und gute neue Ideen ergänzen werden", so Klepsch.
Ein erster Vorschlag: Räume entzerren, damit weniger Gedränge herrscht. Auf Bühnen als Anziehungspunkte könnte verzichtet werden. Die Stadt Chemnitz kann sich nach Weindorf-Vorbild kleinteilige Areale mit Zugangsbeschränkungen vorstellen.
"Auf jeden Fall soll aber täglich der Weihnachtsmann kommen und auch das Märchen aufgeführt werden", so Nowak. Das Konzept werde mit den Landesbehörden abgestimmt.
Neue Hoffnung schöpft nun auch das Erzgebirge. Frederic Günther (34), Geschäftsführer des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller: "Für uns ist das Weihnachtsgeschäft traditionell die umsatzstärkste Zeit des Jahres."
An einem Tag in einer Weihnachtsbude nehme ein Männelmacher das Zehnfache des normalen Umsatzes ein.
Titelfoto: Uwe Meinhold