Waren die Biker das letzte Mal auf Augustusburg? Teuer-Frust beim 50. Wintertreffen
Augustusburg - Beim Jubiläumstreffen der Motorradfahrer platzte der Schlosshof der Augustusburg (Mittelsachsen) fast aus den Nähten: 1500 Biker und 6500 Besucher waren zum 50. Wintertreffen in das 4000-Einwohner-Städtchen gepilgert. Es könnte der letzte große Ansturm gewesen sein, denn unter den Zweiradfans herrscht Frust.
"Viele Biker sind noch mal da gewesen, weil es das 50. Treffen war, haben aber nicht vor, wiederzukommen", sagt Heiko Fischer (56) aus Rübenau, der seit 1984 zur Stammbesetzung gehört. Als Unikum mit dem Feuerwehr-Dreirad sorgten er und seine Truppe jahrelang für Stimmung.
Im Schlosshof blies Heiko Fischer mit der Schalmei zum Vollbad im Seitenwagen und hockte in strengen Wintern auf einer selbst gebastelten Fußbodenheizung, deren Heizspirale zum Wärmen im Lagerfeuer lag.
"In einem Jahr wachte ich mit dem Zeltdach an der Nase auf, weil 40 Zentimeter Schnee gefallen waren und unser Iglu platt gedrückt hatte", erinnert sich der Ur-Biker. Trotz der schönen Erinnerungen will er nächstes Jahr nicht wiederkommen.
"Die Motorradfahrer merken, dass wir nicht mehr so gewollt sind. Es ist sehr viel teurer geworden, es gibt immer neue Reglementierungen. Deshalb planen viele Biker nächsten Winter lieber ein Treffen in Rübenau."
Schloss-Chefin Patrizia Meyn (49) glaubt fest an einen Fortbestand des Treffens in Augustusburg: "Ja, wir hatten Preissteigerungen, aber die Biker sind trotzdem aus nah und fern zu uns gekommen. Das Treffen gehört zum Schloss. Wenn einige nicht mehr kommen, werden andere Motorradfahrer dazustoßen."
Titelfoto: Maik Börner