Verkaufsoffene Sonntage in Chemnitz: Center gucken in die Röhre!
Chemnitz - Die Stadt Chemnitz hat die verkaufsoffenen Sonntage in diesem Jahr ohne die Center geplant. Das sorgt für Unmut bei vielen Center-Chefs. Manche Innenstadt-Händler begrüßen hingegen eine Beschränkung aufs Zentrum.
Bisher sind zwei verkaufsoffene Sonntage geplant, am 28. November und am 12. Dezember. Der Haken: Nur die Läden in der Innenstadt sollen öffnen dürfen.
Denn nur dort ist laut Stadt ein begründeter Anlass für die Öffnung gegeben - der Weihnachtsmarkt. Das hatte im Stadtrat für Streit gesorgt, die Entscheidung wurde vertagt. Denn die Center wollen eigene verkaufsoffene Sonntage.
Vita-Center-Chef Sascha Twesten (51) findet eine Sonntagsöffnung gerade nach den Lockdowns nötig: "Damit kann man den Verlust abmildern", sagt er. Doch da der Stadtrat erst am 22. September wieder tagt, hat er wenig Hoffnung: "Wenn das erst im September entschieden wird, ist es organisatorisch schwer umzusetzen."
Thomas Stoyke (39), Manager des Chemnitz Centers, will keine Konkurrenz zur Innenstadt schaffen: "Ich sage ganz klar: Die City zuerst!" Doch er würde sein Center gerne am 10. Oktober anlässlich des Jubiläums-Trödelmarktes öffnen.
Neefepark-Chef Manfred Haendly (61): "Wir haben alle zu kämpfen gegenüber dem Internet-Handel." Deshalb hat er einen verkaufsoffenen Sonntag für den 7. November beantragt, den er in ein umfangreiches Kultur-Event einbetten will.
Gegenworte kommen aus der Innenstadt: "Wenn die Center auch öffnen dürfen, zieht man die Leute dorthin", sagt Iris Müller (62) von der Buchhandlung "Humboldt und Agricola". Dabei müsse gerade das Zentrum wieder belebt werden.
Titelfoto: Kristin Schmidt