Stau-Chaos auf Sachsens Autobahnen: Wintereinbruch sorgt für zahlreiche Unfälle
Chemnitz - Das Schneetief Gero führte bereits am Mittwochmorgen zu zahlreichen Unfällen auf Sachsens Autobahnen.
Die Verkehrswarnmeldungen zeigen deutlich, dass am Morgen besonders Westsachsen betroffen war. Insgesamt 41 Verkehrsunfälle wurden der Polizei Zwickau im Zeitraum von 6 bis 11 Uhr gemeldet. Das sind im Vergleich zum selben Zeitraum in der vergangenen Woche rund viermal so viele Unfälle.
So sind unter anderem auf der A72 in Höhe von Plauen (Vogtland) mehrere Lkw an den Steigungen liegengeblieben. Auch die Umleitungsstrecken waren dicht. Laut Polizeidirektion Zwickau ereignete sich etwa ein Drittel der Unfälle im Stadtgebiet von Plauen.
Auf der S311 an der Ausfahrt Weischlitz-Pirk blieben ebenfalls zahlreiche Autos und Lastwagen liegen. Außerdem erschwert starker Schneefall im Gebiet die Sicht.
Auch auf der A4 krachte es bereits um 8 Uhr mitten im Berufsverkehr. Zwischen der Anschlussstelle Glösa und Chemnitz-Mitte verlor ein VW-Fahrer die Kontrolle über sein Auto und prallte gegen die Schallschutzmauer. Hinter der Unfallstelle bildete sich ein kilometerlanger Stau.
Vollsperrung auf A4 nach Lastwagen-Unfall
Doch bei diesem einen Stau blieb es nicht auf der A4. Zwischen dem Dreieck Nossen und Siebenlehn sind mehrere Fahrzeuge ineinander gefahren. Eine Richtungsfahrbahn war blockiert. Ebenso zwischen Hohenstein-Ernstthal und Glauchau-Ost.
Dort kam ein Lkw von der Fahrbahn ab, beschädigte etwa 50 Meter einer Leitplanke am rechten Fahrbahnrand und stürzte etwa 15 Meter in die Tiefe.
Der Fahrer erlitt dabei schwere Verletzungen und musste von den Einsatzkräften der Feuerwehr aus dem Fahrzeug geborgen werden. Die komplette Ladung verteilte sich auf allen Fahrspuren der Autobahn. Es entstand ein Sachschaden von etwa 170.000 Euro.
Die A4 musste in Richtung Erfurt stundenlang voll gesperrt werden und die Bergungsarbeiten werden sich bis in die Nachmittagsstunden hinziehen. Auch in der Gegenrichtung hat es gekracht, der rechte Fahrstreifen ist blockiert.
Stau auch auf der Gegenspur in Richtung Dresden
Direkt dahinter ereignete sich nur kurze Zeit später ein weiterer Unfall. Wegen des vor ihr verunfallten Lkw musste eine 51-jährige Volvo-Fahrerin stark bremsen, um nicht in die Trümmerteile zu fahren.
Der hinter ihr folgende 47-jährige Volvo-Sattelzug-Fahrer kam beim Ausweichmanöver ins Rutschen und stieß gegen das Auto. Über die Höhe des entstandenen Sachschadens ist aktuell noch nichts bekannt.
Auch auf der Gegenfahrspur kam es in diesem Zeitraum zu einem Unfall. Der Nissan einer 36-jährige Fahrerin kam von der Fahrbahn ab und krachte gegen die Leitplanke. Die Frau wurde leicht verletzt und konnte das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen.
Ihr Nissan musste abgeschleppt werden. Insgesamt entstand ein Sachschaden von etwa 12.000 Euro. Während der Bergungsarbeiten waren zwei Fahrspuren der A4 in Richtung Dresden für etwa eineinhalb Stunden gesperrt.
Am Mittwochnachmittag stießen auf der S260 zwischen Zwönitz und Geyer ein Ford und ein Seat zusammen. Der Ford überschlug sich nach der Kollision und blieb schließlich im Straßengraben liegen. Die beiden Fahrerinnen wurden nach ersten Informationen leicht verletzt. Die Straße musste zeitweise gesperrt werden.
Auch auf der S244 zwischen Limbach-Oberfrohna und der A4-Anschlussstelle gab es ebenfalls einen Unfall.
Die Polizei warnte allgemein vor Straßenglätte und Verkehrsbehinderungen.
Erzgebirge: Traktor schlittert über Straße und kippt um
Am Mittwochnachmittag ging der Schlitter-Wahnsinn auf Sachsens Straßen weiter: In Waschleithe (Grünhain-Beierfeld) rutschte ein Traktor über die Beierfelder Straße, knallte gegen eine Böschung und kippte um.
Die Feuerwehr rückte an und kümmerte sich um die Bergung des Fahrzeugs. Laut ersten Informationen wurde der Fahrer nicht verletzt.
Die Beierfelder Straße musste kurzzeitig voll gesperrt werden.
Erstmeldung: 18. Januar, 10.17 Uhr, Aktualisiert: 18.30 Uhr
Titelfoto: Igor Pastierovic/Andreas Kretschel