Trauer um Horst Hartmann: Sein größter Wunsch blieb ihm verwehrt
Chemnitz - Abschied von einem, der den Dingen ihre Form gab: Der Chemnitzer Gestalter Horst Hartmann (†85) ist gestorben. Sein sehnlichster Wunsch, dass der 1976 von ihm geschaffene Brunnen wieder am Klinikum Flemmingstraße sprudelt, ist nicht in Erfüllung gegangen.
Die Stiftung Industrielle Alltagskultur bewahrt das Schaffen Hartmanns als Designklassiker der DDR - wie den tragbaren Kassettenrekorder KT 300 oder die Kugel-Halogenlampe von 1974.
Der seit Langem schwer kranke Designer lebte zuletzt unweit von Heidelberg, hielt aber Kontakt zu Künstlern und Freunden in Chemnitz und erinnerte sich an die erfolgreiche und schaffensintensive Zeit damals in Karl-Marx-Stadt.
Auch in der Galerie von Bernd Weise (68) schaute er oft vorbei: "Horst war zuletzt vor einem Jahr hier. Wir standen bis kurz vor seinem Tod in Kontakt. Trotzdem war ich erschrocken, als mich die Nachricht erreichte."
Der Umgang mit seinem seit Jahren zerlegten Brunnen stimmte den Künstler wehmütig.
Auch wenn es für das Wasserspiel keine Neubelebung gab, ist sich Bernd Weise sicher: "Was Horst Hartmann geschaffen hat, ist unvergänglich und sein Name wird immer ein Begriff für Design sein."
Titelfoto: privat