Prominenter Besuch bei sächsischer Sportlergala, doch die Titelträger fehlen!
Chemnitz - Die sächsische Sportlerkrone aus Meissener Porzellan wurde Julia Taubitz (28) zwar weggeschnappt, aber die Rodel-Weltmeisterin surfte bei der Gala im Kraftverkehr Chemnitz auf ihrer eigenen Welle ...
Die Annabergerin strahlte am Sonnabend irgendwie noch stärker als sonst. "Vielleicht werde ich doch noch Sommersportlerin", meinte die 28-Jährige vielsagend. Der Grund: Im April war sie im Surfcamp - Lagos, Portugal, Atlantischer Ozean.
Auf die Frage, was sie davon mitgenommen hat, verriet sie: "Sehr viel Lebensfreude und Freiheit. Surfen ist eine echt coole Sportart. Bis man zu seiner Welle kommt, ist es ein steiniger Weg - wie eine Karriere."
Und die Sächsin erklärt, warum: "Du musst durch die ganzen kleinen, weißen Wellen durch, die dich immer wieder zurückwerfen, wo du Wasser schluckst. Dann abwarten, bis du die perfekte Welle bekommst. Wenn du die triffst und oben surfst - geil."
Zu ihrer Karriere passt es perfekt. Auf einer Erfolgswelle surft die Rodlerin derzeit. Dass sie trotz zweimal WM-Silber 2023 hinter Biathletin Denise Herrmann-Wick (35, Bockau) auf Platz zwei bei der Sportlerwahl in Sachsen kam, nahm Taubitz sportlich: "Es hätte mich sehr überrascht, wenn Denise nicht gewonnen hätte. Es war einfach unglaublich, was sie geliefert hat."
Bei ihrer letzten WM kam Herrmann-Wick auf einmal Gold und zweimal Silber. Ihre Krone bekam sie in der Wahlheimat Ruhpolding überreicht, da die 35-Jährige erst vor wenigen Wochen ihre Tochter Jonna bekam.
Sächsische Sportlergala: Denise Herrmann-Wick, Eric Frenzel und Francesco Friedrich waren verhindert
Die Skijägerin war nicht die einzige Siegerin des Abends, die fehlte. Sportler des Jahres Eric Frenzel (35) weilte zum Trainerlehrgang in Norwegen und wurde per Video zugeschaltet, Bob-Pilot Francesco Friedrich (34, Mannschaft des Jahres) fehlte krank.
Sportprominenz gab's trotzdem in Chemnitz. Ein NHL-Star hatte den Weg in den Kraftverkehr gefunden. Der Erfurter Moritz Seider (23/Detroit Red Wings) begleitete seine Freundin Anna Seidel (26).
Die Ex-Shorttrackerin wurde offiziell verabschiedet. Und da Seider für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM aus versicherungstechnischen Gründen nicht spielen kann, genießen sie Zeit zu zweit.
Den Überraschungs-Moment des Abends erlebte Stefan Poser. Der 66-Jährige wurde zum Trainer des Jahres gekürt.
Er steht für die Erfolge der Skeletoni Susanne Kreher (25, Dresden/Weltmeisterin 2023) und Axel Jungk (33, Zschopau/Olympia-Silber 2022). "Ich bin völlig sprachlos", so Poser.
Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt (2)