Chemnitz - Niners-Kapitän Jonas Richter (27) ragte am Samstagabend bei der Sächsischen Sportlergala im Kraftverkehr Chemnitz gleich doppelt heraus.

Der 2,07-Meter-Mann machte Moderator Marc Huster (54) mit seinen 1,74 Metern das Leben schwer. Ihm blieb auch nichts anderes übrig, als das Interview auf der Showbühne mit dem einzigen anwesenden Sportler und Sieger bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres 2024 mit Humor zu nehmen.

"Jooonas", schrie der Ex-Gewichtheber mit einem Lächeln ins Mikro. "Ich hoffe, dass Du mich hier unten verstehst?" Das Mikro musste er an den Basketballer übergeben, sonst "kugel ich mir noch den Arm aus".

Die gut 600 anwesenden Gala-Gäste, darunter Sachsens Sportminister Armin Schuster (63), LSB-Präsident Ulrich Franzen, der Chemnitzer OB Sven Schulze (53) und viele Sportfunktionäre des Freistaates, hatte dabei ihren Spaß.

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Rein körperlich war's ein Klassenunterschied. Dass die Niners den Titel abgestaubt haben, konnte für keinen im Saal eine Überraschung sein. Wer Geschichte schreibt, und dies mit Ansage, der hat es verdient.

Geschäftsführer Steffen Herhold verriet: "Coach Rodrigo Pastore hat mir vor fünf Jahren gesagt: 'Steffen, ich habe eine Vision. Eines Tages wird Jonas Richter einen Pokal auf dem Balkon vom Rathaus vor den Menschen in Chemnitz in die Luft heben'. Fünf Jahre später ist es passiert - einfach sensationell." Dass es der Europapokal ist, hatte wohl auch nicht der Argentinier geplant.

"Es war eine wahnsinnige Mannschaftsleistung", erinnerte sich Richter. "Ich bin super dankbar, Teil dessen gewesen zu sein." Er versprach, dies noch zu toppen.

Steigerungspotenzial hat auch die Gala. Die litt etwas unter dem Termin.

Eine Sportlerwahl ohne Sportler, weil jene im Trainingslager oder Urlaub sind, ist mehr als unglücklich. Immerhin sollen doch diese für ihre immerhin 38 Medaillen bei Olympischen und Paralympischen Spielen, Europa- und Weltmeisterschaften gefeiert werden und nicht die Funktionäre.

Dank Huster und Moderatoren-Kollege Ron Ringguth (59) wurde es wenigstens nicht ganz so langatmig.

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Auf der Suche nach prominenten Gästen wurden Rapper Eko Fresh (41), Comedian Chris Tall (33) oder Handball-Weltmeister Pascal "Pommes" Hens (44) gefragt, ob sie Zeit hätten, nach Chemnitz zu kommen. Aber auch die sagten ab.

Zum Glück ist man heutzutage weltweit gut vernetzt. So erfuhr Rodelweltmeisterin Julia Taubitz an ihrem 29. Geburtstag im thailändischen Phuket von ihrer Krönung zur Sportlerin des Jahres. Ihre beste Freundin Natalie Maag (27) überreichte ihr die Nachricht.

Die Krone aus Meißner Porzellan bekam Mama Simone in Chemnitz und versprach: "Wenn sie nach Annaberg kommt, bekommt Julia ihren Sauerbraten. Den hat sie sich verdient. Ich bin megastolz. Es ist eine große Anerkennung für das harte Training."

Hart im Training steht auch wieder Sachsens erfolgreichster Kanute. Tom Liebscher-Lucz (31) quält sich aktuell in Florida beim Paddeln mit Delphinen für die neue Saison.

Dass er als dreifacher Olympiasieger die Krone erhielt, wusste er bereits vorm Abflug und meinte im eingespielten Video: "Premiere nach zwölf Jahren Wahlkampf." Die Auszeichnung sollte aber seine Frau Dora entgegennehmen: "Sie hat es genauso verdient."

Die 30-Jährige kam sogar extra mit der sieben Wochen alten Tochter Kira nach Chemnitz.

Die Ungarin war stolz auf ihren Mann, kam gern, hatte aber nur eine Bedingung: "Ich wurde gefragt, ob ich Englisch oder Deutsch sprechen will. Da habe ich gesagt, solange ich kein Sächsisch sprechen muss, mache ich es auf Deutsch."