So steht es um den Chemnitzer Weihnachtsmarkt: Gebühren steigen, weniger Anmeldungen
Chemnitz - Was wird aus dem Chemnitzer Weihnachtsmarkt? Wie Robert Frenzel, städtischer Sachgebietsleiter für Märkte, am Montag erklärte, gab es einen erneuten Rückgang bei den Bewerbungen um die sonst so heiß begehrten Budenplätze.
Schon 2021 waren die Rückmeldungen verhalten. Dezernatsmitarbeiter nahmen die Hörer in die Hand und telefonierten vor allem Kunsthandwerkern hinterher, rührten auf Veranstaltungen die Werbetrommel.
Zum Schluss waren die Bemühungen zunichte - die steigenden Corona-Zahlen und damit verbundenen Verordnungen verboten das Durchführen des Chemnitzer Weihnachtsmarktes.
Mit Blick auf 2022 - der Markt soll vom 25. November bis 23. Dezember stattfinden - berichtet die Stadt von einem weiteren Rückgang: Für die insgesamt 160 Standplätze gingen lediglich 155 Bewerbungen ein.
Vergangenes Jahr gab es 181 Bewerbungen, die sich jedoch vorwiegend auf den gastronomischen Bereich bezogen hatten (2020: 198).
Standgebühren steigen erstmals seit 15 Jahren - um mehr als 50 Prozent
Nun soll das Auswahlverfahren auch noch strenger werden. Und die Standgebühren werden nach 15 Jahren zum ersten Mal steigen - zum Beispiel bei Glühweinständen um mehr als 50 Prozent auf 9,90 Euro pro Quadratmeter und Tag.
Frenzel entgegnete auf Nachfrage, dass die gestiegenen Standgebühren bei der sinkenden Bewerberzahl keine Rolle spielten.
"Natürlich tun sie das für uns", meint hingegen Kunsthandwerkerin Sandra Stibane (47) aus Chemnitz, die stellvertretend für die Branche spricht und mit ihrem Laden "Erzgebirgs Kunstwerkstatt Markl" gleich in zwei Ständen vertreten ist.
"Wenn der Weihnachtsmarkt dieses Jahr wieder ausfällt, wissen wir nicht, ob es im Januar bei uns weitergeht", so Stibane. Ordnungsamts-Referent Frenzel kann nichts versprechen, sendet aber positive Signale: "Zum jetzigen Zeitpunkt findet der Weihnachtsmarkt statt."
Ein weiterer Lichtblick: Im vergangenen Jahr wurde die Lichttechnik flächendeckend durch LEDs ausgewechselt.
Vielleicht reicht das ja, um dem Energieproblem Rechnung zu tragen.
Titelfoto: Uwe Meinhold