Er überfiel 13 Banken: "Gentleman-Bankräuber" geht auf Tour
Chemnitz - Reiner Laux war bekannt als "Zorro, der Gentleman‐Bankräuber". Ursprünglich um seiner WG aus finanziellen Nöten zu helfen, überfiel er von 1985 bis 1995 in Deutschland insgesamt 13 Banken.
Am Freitag ist Reiner Laux zu Gast im Wasserschloss Klaffenbach.
In seinem Insiderbuch "Seele auf Eis. Ein Bankräuber rechnet ab" berichtet er, was es bedeutet, erst in Portugal und dann in verschiedenen Haftanstalten in Deutschland jahrelang einzusitzen und mit dem System Gefängnis 24 Stunden am Tag konfrontiert zu werden. TAG24 hat vorab mit ihm gesprochen:
TAG24: Herr Laux, warum wurden Sie der Gentleman-Bankräuber genannt?
Laux: Ich ging bei meinen Überfällen sehr ruhig und konzentriert vor. Manche Kunden bemerkten gar nicht, dass gerade ein Überfall stattfand. Ich benutze eine ungeladene Gaspistole und sagte meist: "Sorry, das ist ein Überfall."
TAG24: In Ihrem Buch berichten Sie über Ihre Zeit im Gefängnis von 1995 bis 2003. Welche Erfahrungen verarbeiten Sie darin?
Laux: Ich beschreibe darin die inneren und äußeren Abläufe einer Gefängnisgefangenschaft, in der man zusätzlich zum eigentlichen Freiheitsentzug gefangen ist zwischen einer repressiven Anstaltskultur und einer zerstörerischen Gefangenensubkultur.
TAG24: Wie sah Ihr Werdegang durch die Gefängnisse aus?
Laux: Als ich 1995 in Lissabon verhaftet wurde, kam ich zunächst in Auslieferungshaft in eine portugiesische Massenzelle, in der 26 Gefangene auf 35 Quadratmetern zusammengepfercht waren. Eigentlich war diese Zelle nur für 12 Gefangene ausgelegt, sodass ein Teil der Gefangenen auf dem Boden schlafen musste. In deutschen Gefängnissen habe ich dann ein System kennengelernt, das auf Entmündigung, Unterdrückung und Schikane basiert. Wenn man sich nicht unterwirft oder anpasst, ist man Willkür ausgeliefert.
Tickets gibt es ab 15,95 Euro im Ticket-Service Markt 1, Tel. 0371/4508-722, im Wasserschloss Klaffenbach, Tel. 0371 26635-0 und unter www.wasserschloss-klaffenbach.de