Wer wird neuer Ordnungs-Bürgermeister in Chemnitz? Dieses Quartett buhlt um Runkels Nachfolge
Chemnitz - Die Ära Miko Runkel (61) geht in Chemnitz nach fast 14 Jahren zu Ende: Am 15. Juni klärt der Stadtrat die Nachfolge des Ordnungsbürgermeisters.
Knut Kunze
Polizeidirektor Knut Kunze (52, parteilos) ist als Leiter des Reviers Chemnitz-Nordost der Praktiker unter den Kandidaten. Er will das Sicherheitsgefühl der Bürger (v. a. in der City) erhöhen und Extremismus bekämpfen: "Ich beobachte eine zunehmende Verunglimpfung unseres demokratischen Systems durch rechte Gruppierungen."
Dies schade dem Ruf der Stadt und gefährde ein erfolgreiches Kulturhauptstadtjahr 2025.
Renata Marwege
Renata Marwege (55, SPD) verspricht, sich ganz in den Dienst der Chemnitzer zu stellen: "Dabei will ich Brücken zwischen Stadtgesellschaft, Verwaltung und Stadtrat bauen." Die Volljuristin mit Leitungserfahrung in unterschiedlichsten Bereichen (etwa der Steuerfahndung) möchte einen Fokus auf die städtische Sicherheitslage legen: "Es braucht einen engen Schulterschluss zwischen Verwaltung und Sicherheitsbehörden."
Zudem hat sie vor, sich kommunal gegen ein globales Problem zu stellen: den Klimawandel.
Volker Dringenberg
Stadtrat und Landtagsabgeordneter Volker Dringenberg (49, AfD) sagt, er wolle Chemnitzern eine Alternative bieten: "Als Mitglied der Opposition sollte man nicht nur schimpfen, sondern auch machen." Der Anwalt will die Innenstadt sicherer gestalten.
"Daher möchte ich den Stadtordnungsdienst auf 70 Mitarbeiter ausbauen. Das ermöglicht dann auch die Eröffnung von Sicherheitsbüros an den Stadträndern, um auch dort dauerhaft die Sicherheit zu erhöhen", erklärt der Inhaber einer Kanzlei.
Alexander Haentjens
Anwalt und Ex-Stadtrat Alexander Haentjens (52, CDU) ist vom vielfältigen Aufgabenbereich als Bürgermeister für Recht, Sicherheit und Umweltschutz begeistert und will sich in den Dienst von Stadt und Bürger stellen: "Dieses Amt passt sehr gut zu meiner bisherigen anwaltlichen Tätigkeit, da ich auf den in diesem Amt verankerten Rechtsgebieten seit Jahren schwerpunktmäßig tätig bin." Das größte Sicherheitsdefizit?
Haentjens: "Chemnitz ist aus meiner Sicht eine sichere Stadt." Die Nachfrage, ob er denn keine Sicherheitsprobleme sehe, wollte er nicht beantworten.
Titelfoto: Ralph Kunz, Kristin Schmidt, Maik Börner