Um Millionen-Loch im Haushalt zu stopfen: Chemnitz will Grundsteuer schon wieder anheben

Chemnitz - Wird die Grundsteuer in Chemnitz noch teurer? Die Kostenbescheide sind gerade 14 Tage verschickt, da will das Rathaus schon wieder an der Steuerschraube drehen. Die erneute Anhebung ist Teil der umstrittenen 70-Punkte-Streichliste, mit denen das Rathaus die Finanzmisere eindämmen will.

Wird die Grundsteuer für viele Eigenheim-Besitzer in Altendorf mittelfristig noch teurer?  © Ralph Kunz

Konkret plant die Stadt, den sogenannten Hebesatz (Multiplikator für tatsächliche Steuerlast) wieder auf 5,8 nach oben zu korrigieren.

"Das erhöht den Grundsteuerertrag um etwa 17,6 Prozent", heißt es in der Vorlage. Absolut bedeutet es: Das Rathaus nimmt fast sieben Millionen Euro mehr ein. Rund 90.000 Bescheide müssten dann neu verschickt werden.

Dabei hatte der Stadtrat in der Umsetzung der deutschlandweiten Grundsteuer-Reform den Hebesatz erst im September 2024 von 5,8 auf 4,9 gesenkt. Damals hatte die Stadt noch von einer "gerechten und im Ergebnis aufkommensneutralen Reform" gesprochen.

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Heißt: Manche zahlen mehr, dafür andere weniger. Nach den Zahlen der Stadt wachsen die Einnahmen durch die Grundsteuer im Vergleich zu 2024 in diesem Jahr auch nur leicht von 38,8 auf 38,9 Millionen Euro.

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In den nächsten beiden Jahren scheint die Verteuerung noch nicht akut zu werden, das letzte Wort hat aber der Stadtrat. Nach dem gerade veröffentlichten Haushaltsentwurf fehlen Chemnitz in diesem Jahr 60 Millionen Euro, 2026 wächst das Minus auf 113 Millionen Euro.

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