Sicherheits-Krise in der Chemnitzer Innenstadt: Polizeichef kündigt härtere Gangart an

Chemnitz - Polizeipräsident Carsten Kaempf (54) hatte am heutigen Mittwochnachmittag einen großen Auftritt im Stadtrat: Der Chef der Polizei zog Bilanz zur Sicherheitslage in der Chemnitzer Innenstadt.

Polizeipräsident Carsten Kaempf (54) äußerte sich im Stadtrat zur Sicherheitslage in der Chemnitzer City. (Archivbild)
Polizeipräsident Carsten Kaempf (54) äußerte sich im Stadtrat zur Sicherheitslage in der Chemnitzer City. (Archivbild)  © Harry Härtel

Die Stadträte mussten mit anhören, dass die Beamten die Situation in der City offenbar auch mit dem neuen seit Sommer laufenden Konzept nicht in den Griff bekommen: "Wir haben bis 31. Oktober über 200 Belehrungen und Platzverweise ausgesprochen, fast 300 Ordnungswidrigkeitsanzeigen aufgenommen".

Raubkriminalität, Drogendelikte oder Körperverletzungen sind inzwischen Normalität geworden.

Auch die viel diskutierte Videoüberwachung hat offenbar nicht viel gebracht.

Chemnitz fehlen 113 Millionen Euro: Stadträte kritisieren Sparpläne im Rathaus
Chemnitz Politik Chemnitz fehlen 113 Millionen Euro: Stadträte kritisieren Sparpläne im Rathaus

Täglich ab den Nachmittagsstunden ist der Stadtordnungsdienst mit zwei Teams vor Ort, vor allem Am Wall, im Stadthallenpark und am "Roten Turm"/Zentralhaltestelle. Die Beamten sehen sich verstärkt mit Widerstand gegen Anweisungen und Angriffen auf sich konfrontiert.

Wenn es sein müsse, werde die Polizei künftig auch "robuster" auftreten

Brennpunkt Am Wall: Hier kommt es immer wieder zu Polizeieinsätzen. (Archivbild)
Brennpunkt Am Wall: Hier kommt es immer wieder zu Polizeieinsätzen. (Archivbild)  © Harry Härtel

"Die Innenstadtlage ist eine besondere Herausforderung. nicht nur für die Polizei. Daher müssen wir das Konzept deutlich erweitern", erläutert Carsten Kaempf.

Schon seit November gebe es eine Spezialeinheit, die sich ausschließlich mit der Zentrumskriminalität befasst.

"Außerdem werden die Polizeipräsenz vor allem zu Fuß und der Verfolgungsdruck gegenüber den Straftätern weiter erhöht: wahrnehmbar, sichtbar und spürbar." Wenn es sein müsse, werde die Polizei künftig auch "robuster" auftreten.

Nach über 20 Jahren: Ostbeauftragter Wanderwitz macht Schluss
Chemnitz Politik Nach über 20 Jahren: Ostbeauftragter Wanderwitz macht Schluss

Kaempf kündigte ferner eine Befragung der Chemnitzer zum subjektiven Sicherheitsgefühl an.

Titelfoto: Bildmontage: Harry Härtel

Mehr zum Thema Chemnitz Politik: