Rathaus nach Cyberangriff auf CVAG alarmiert: "Lage der Gefährdung ist sehr angespannt"
Chemnitz - Die Internetauftritte von Chemnitzer Verkehrs AG und City-Bahn bleiben nach einem Hackerangriff bis auf Weiteres abgeschaltet. Das Verkehrsunternehmen ist nur eine der Institutionen in Chemnitz, die in den vergangenen Monaten Opfer von IT-Sabotage wurden. Auch die Stadtverwaltung ist auf der Hut.
Die IHK Chemnitz war voriges Jahr ab August wegen einer Cyberattacke ganze zwei Monate online nicht erreichbar. Ende August 2022 traf es die TU Chemnitz: Eine Schadsoftware drang per E-Mail in die IT-Infrastruktur des Instituts für Psychologie ein. Das DRK erwischte es im März, weshalb unter anderem die Webseite des Kreisverbands Chemnitzer Umland ausfiel.
Die Stadtverwaltung schaut wachsam auf die jüngsten Netzwerkangriffe: "Die Lage der Gefährdung ist weiterhin sehr angespannt", so eine Stadtsprecherin. "Die Lage wird von den IT-Sicherheitsexperten der Stadt permanent beobachtet. Sie stehen mit allen relevanten Stellen auf Landes- und Bundesebene in enger Verbindung."
Dabei setzt Chemnitz auch auf den Austausch mit Kommunen, die bereits von Cyberangriffen betroffen waren - wie kürzlich Suhl oder Potsdam. Die genauen Abwehrmaßnahmen sind geheim.
Im Fall des Angriffs auf die CVAG ermittelt inzwischen das Cybercrime Competence Center des Landeskriminalamtes. "Es gibt den Verdacht, dass es einen unberechtigten Zugriff auf den Twitter-Account des Verkehrsunternehmens gab", teilte eine Polizeisprecherin mit.
Wie lange es dauert, bis die Folgen des Angriffs behoben sind, ist laut CVAG-Sprecherin Juliane Kirste (38) derzeit "völlig offen".
Titelfoto: Kristin Schmidt, 123rf/nomadsoul1