Offener Brief an Chemnitzer OB Schulze: Kulturbeirat befürchtet drastischen Sparkurs
Chemnitz - Dringender Appell des Chemnitzer Kulturbeirats an OB Sven Schulze (50, SPD) und Kulturbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (63, parteilos).
In einem Schreiben fordern die Stadtrats-Fraktionen gemeinsam, alle rechtlich möglichen Finanzierungsquellen für die Projekte der Kulturhauptstadt 2025 zu nutzen. Nur so könne die Zukunft der Stadt nachhaltig verbessert und gefestigt werden.
"Wir befürchten, dass für den Haushalt 2023/24 ein großes Sparprogramm aufgelegt werden soll", sagt Kulturbeirats-Vorsitzender Egmont Elschner (75), der sich deshalb für die Aufnahme von zusätzlichen Krediten ausspricht.
Sie sollen mögliche Einschnitte im Kultursektor in den kommenden Jahren verhindern. "Wir brauchen den Mut zur Kreditaufnahme und den Willen zur Durchsetzung", so Elschner.
Dies habe auch für den demografischen Wandel in der Stadt eine große Bedeutung: "Wenn man aus Angst zu viel spart, wird Chemnitz weiter schrumpfen. Man sollte deshalb investieren, um dem entgegenzuwirken", betont der 75-Jährige.
Auch Toni Rotter (34, Grüne) unterstützt als Kulturbeirats-Mitglied den Vorstoß. "Ich vermute schwierige Haushaltsverhandlungen für 2023/24, weshalb wir in Vorbereitung darauf diesen Appell formuliert haben."
Die Stadt will sich am Montag zu dem Appell äußern.
Titelfoto: Maik Börner/Ralph Kunz/Kristin Schmidt