Noch-Landrat und Ex-Bürgermeister zoffen sich auf Facebook
Freiberg/Chemnitz - Der Rücktritt von Mittelsachsens Landrat Dirk Neubauer (53, parteilos) erhitzt seit Tagen die Gemüter. Neben viel Unterstützung für Neubauer muss er auch einiges an Kritik einstecken - besonders deftig vom Chemnitzer Ex-Ordnungsbürgermeister Miko Runkel (63, parteilos). Er lieferte sich auf Facebook ein öffentliches Wortgefecht mit dem Noch-Landrat.
"Also, jetzt reicht es mir doch mit dem so plötzlich wieder auferstandenen Möchtegernlandrat" - mit diesen Worten begann Runkel seinen ersten Wut-Kommentar.
Er reagiert damit auf einen Facebook-Post von Dirk Neubauer am Mittwochabend, in dem dieser auf die Hintergründe für seinen Amtsaustritt Ende September eingeht - laut Neubauer vor allem auf Druck von CDU und AfD.
Daraufhin polterte der ehemalige Ordnungsbürgermeister los: "Ich habe ganz klar kein Verständnis für persönliche Angriffe. Aber da muss man halt mal den Arsch zusammenkneifen."
Runkel verwies darauf, dass auch er während seiner 14 Jahre im Amt Angriffen ausgesetzt war - besonders nach den Ausschreitungen 2018 in Chemnitz.
Laut Runkel "kein persönlicher Angriff"
Viele User auf Facebook reagierten auf den Kommentar mit einem "Daumen hoch". Neubauer selbst scheint die Tirade gleichgültig zu sein: "Es ist mir furchtbar egal, was Sie waren", konterte er auf der Social-Media-Plattform.
Der Grund für Runkels Ärger: Nachdem es nach Neubauers Rücktrittsankündigung ruhig um ihn geworden sei, habe der Noch-Landrat durch Posts aus seiner Sicht versucht, wieder ins Gespräch zu kommen.
Immerhin: Was er geschrieben habe, "ist sehr polemisch, aber kein persönlicher Angriff gewesen", erklärte Miko Runkel auf TAG24-Nachfrage.
Eine Anfrage an Dirk Neubauer zu Runkels virtuellem Wutanfall blieb bisher unbeantwortet.
Titelfoto: Fotomontage: Uwe Meinhold, Kristin Schmidt, 123RF/artkovalev