Mit dem Bus zum Stausee Oberrabenstein: Wird die Verbindung endlich besser?
Chemnitz - Jeden Sommer zieht es Tausende zum Stausee nach Oberrabenstein bei Chemnitz. Doch mit den Öffentlichen hinzufahren ist mehr als mühselig. Der Stadtrat hat jetzt das Rathaus beauftragt, bis Mai Kosten und Umsetzbarkeit einer halbstündigen Anbindung an das Naherholungsgebiet vorzulegen.

"Gerade für Kinder und Jugendliche ist der Stausee im Sommer der Hotspot", sagt Heiko Schinkitz (67, Linke), der den Stein ins Rollen gebracht hatte. "Gleichzeitig würden wir auch Kletterwald, Burg Rabenstein und Golfbad besser erreichbar machen."
Dem folgten am heutigen Mittwoch im Wesentlichen auch die anderen Fraktionen, sodass der Antrag mit satter Mehrheit durchging.
Derzeit ist der Stausee nur durch die Regionalbuslinie 253 im Stundentakt (am Wochenende sogar nur alle zwei Stunden) erreichbar. Die nächste CVAG-Haltestelle (Linie 32) ist 1,8 Kilometer entfernt. Früher gab es in Chemnitz die Direktlinie 47, die aber Mitte der 90er-Jahre eingestellt wurde.
Bei Stausee-Betreiber EFC freut man sich sehr über die Pläne der Kommunalpolitik. Sprecherin Lisa Runkel (34): "Das ist wichtig für Leute, die keine Möglichkeit haben, mit dem Fahrzeug zu kommen. Die Radanbindung könnte ja auch besser sein."


Ergebnisse erst im Herbst

Das Rathaus dämpft indes die Hoffnungen. Baubürgermeister Michael Stötzer (51, Grüne) sieht die Erweiterung als "konträr zu Forderungen nach Kostenoptimierungen beim ÖPNV".
Der Auftrag binde außerdem Personal bei der Abteilung Verkehrsplanung. Ergebnisse seien erst im Oktober möglich.
Dieses Argument lässt Heiko Schinkitz nicht gelten: "Es gab genügend Gespräche dazu. Der Bevölkerung nützt es nichts, über den Sommer wieder nur Papier zu produzieren."

"Wir wünschen uns das quasi jedes Jahr", ergänzt EFC-Sprecherin Lisa Runkel. "Aber Hauptsache, es wird irgendwann mal was."
Titelfoto: Bildmontage: Heinz Patzig, Kirstin Schmidt